Dienstag, 8. März 2016

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 8.3.2016

"Die komischsten Situationen, die aberwitzigsten Irrtümer,
die peinlichsten Schnitzer schafft immer noch das Leben
selbst." (Bastian Sick)

Joana Krupa ist ein amerikanisches Topmodel, das es zwar
gut meint, aber völlig daneben liegt. Nein, ich meine das
nicht zweideutig, sondern in Bezug auf ihr Engagement für
die Tierschutzorganisation Peta. Ich habe weder etwas gegen
Frau Krupa noch gegen die Peta, muss ich vordergründig
hier anführen. Einigen Anliegen dieser Organisation stimme
ich durchaus zu. Aber mit ihren Behauptungen über die
Schafschur und dem Aufruf, auf Wolle zu verzichten, ist Peta
völlig auf dem Holzweg! Die Schafschur wäre Tierquälerei,
wird da behauptet! Wie unwissend, wie ungebildet, wie idio-
tisch muss Jemand sein, der nicht weiss, dass die Schafschur
eine Notwendigkeit ist, die nicht nur uns, in Form von Socken
und Pullovern, zugute kommt, sondern auch den Schafen?
Das Schaf wirft seine Wolle nicht einfach von selbst ab!
Wird es nicht von Zeit zu Zeit geschert, wächst die Wolle
immer weiter, bis das Schaf unter der Last seiner eigenen
Wolle zusammenbricht!
Ein Schaf, dem genau dies beinahe passiert wäre, wurde von
den dortigen Tierschutzbehörden erst kürzlich konfisziert,
beschlagnahmt, man muss sogar sagen: gerettet; der Bauer,
der es einfach sich selber überliess, wurde wohl gar der Tier-
quälerei angeklagt, und dies durchaus zurecht. Die Geschichte
ging durch alle Medien, inklusive Bild des armen Tieres.
Wie blind muss man sein, um hier das Problem nicht zu sehen,
wie verbohrt muss man sein, um dieses nicht sehen oder gar
wegdiskutieren zu wollen? Selbst wer sich nur halbwegs eini-
germassen in der Tierwelt auskennt, weiss, dass der Vorwurf
"Lügenpresse", den die rassistischen Pegida-Anhänger den
Medien immer wieder machen, hier garantiert nicht zutrifft!
Allerdings handelt es sich bei der Schafschur um ein Problem-
oder einen Segen, je nachdem ob man Pullover trägt oder
Peta-Anhänger ist-, das erst durch die Domestikation auf-
tauchte: das Mufflon, also das Wildschaf, braucht nicht ge-
schert zu werden; es lässt fallen, was zu viel ist. Ausserdem
wäre es wohl auch um einiges schwieriger einzufangen.
Nein, was dieses Thema betrifft, verstehe ich die Peta nicht!
Ich verstehe Naturschutzanliegen wie Walfangverbot oder
Verbot von Reptilienleder, ich würde sogar eine Aufhebung
der Leinenpflicht für Hunde begrüssen. Aber was die Peta
über die Schafschur behauptet: das ist hanebüchener Unsinn!

Dabei braucht es noch nicht einmal solch radikale Organisa-
tionen wie Peta, um zu merken, wie wenig wir modernen
Menschen heutzutage noch über unsere Mitgeschöpfe wissen.
Ein Schweizer Politiker forderte erst vor ein paar Tagen in
einem Vorstoss, der Schwanenschutz wäre zu lockern, da
Schwäne agressiv wären und auch Kinder angreifen würden.

Da kann ich nur wiederholen, was ich auch immer über die
sogenannte Hundeproblematik sage: Wo bleibt die Aufsichts-
pflicht der Eltern? Wieso wissen auch die Eltern nicht mehr
mit diesen Tieren umzugehen und dies ihren Kindern beizu-
bringen? Weil ihre Eltern schon zu doof dazu waren?
Und wenn wir nicht endlich etwas dagegen tun und uns wieder
vermehrt ernsthaft mit den Verhaltensweisen und dem Mitei-
nander von Mensch und Tier befassen, wird die Situation von
Generation zu Generation für beide Seiten- Mensch wie Tier-
nur noch schlimmer!

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