kannten. Alte Schulkameraden zum Beispiel. Wie viele von
ihnen sind wohl das geworden, was damals vermutet wurde?
Wahrscheinlich die wenigsten. Da war ein Junge, der war
technisch so geschickt, dass er immer zu Hilfe gerufen wurde,
wenn irgendein Problem mit einer technischen Einrichtung
auftauchte. Statt Techniker zu werden, machte er später eine
Bar auf, die er später wieder schloss, weil er gerade noch
rechtzeitig bemerkte, dass er drauf und dran war, sein eigener
bester Kunde zu werden. Und derjenige, bei dem Befürchtungen
auftraten, dass er als Alkoholiker enden könnte, der machte
Karriere im Militär. Okay, das eine muss das andere nicht aus-
schliessen, aber wie es aussieht, fand auch er den Rank noch
rechtzeitig. Mir selber wurde immer angeraten, etwas Zeichne-
risches, Gestalterisches, Künstlerisches zu machen. Nach einer
Betriebsbesichtigung in einem grafischen Betrieb wurde mir
klar, dass dies nichts für mich war. Ich folgte meinem anderen
Wunsch, etwas mit Natur zu tun zu haben, und wurde Gärtner.

In diesem Bereich arbeitete ich mehrere Jahre, dann fand ich
nur noch sporadisch Arbeit, meist während des Frühlings, zur
Hauptsaison, danach war ich wieder auf Jobsuche. Hin und
wieder konnte ich in kleineren Lagerhallen im Bereich Logistik
arbeiten, zuletzt dann mehrere Jahre im Verkauf. Zu dieser
Zeit lernte ich die Natur wieder wirklich schätzen, die Erholung,
die Ruhe, die sie uns bieten kann. Da wird es mir sogar irgend-
wie verständlich, dass es Leute gibt, die der Natur ihre Wert-
schätzung ausdrücken, indem sie Bäume umarmen. In China
wurde gerade übrigens der Weltrekord im Bäume umarmen ge-
brochen, 2000 Menschen haben dort gleichzeitig Bäume umarmt.
Was Panda und Bambus dazu meinten, weiss ich leider nicht.
Aber dies nur am Rande. Für den Gärtner kann die Natur, so schön
dieser Beruf auch ist, gerade während der Hauptsaison, ziemlich viel
Stress bereiten. Nun arbeite ich wieder in einer Gärtnerei, und obwohl
ich weniger Stress habe als viele meiner Berufskollegen- da ich dort
im Rahmen einer IV-Abklärung arbeite- ist es so doch auch schon
ziemlich stressig. Ich merke schon, dass mir die schönen Stunden am
See, inmitten der ruhigen Natur, mit meinen Kollegen, etwas fehlen,
und so geniesse ich sie am Wochenende ganz besonders, vor allem,
wenn ich sie noch mit meiner Verlobten teilen kann. Dieses
Wochenende habe ich entdeckt, dass die Haubentaucher Nach-
wuchs haben, noch winzig kleine Küken; und erstmals konnte
ich beobachten, wovon ich bisher nur gehört habe: dass die
Haubentauchermutter ihre Jungen auf dem Rücken trägt.
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