er schwitzte und lächelte, er starrte zur Decke und
seine Pupillen waren klein und verengt. Auf seinem
Bett befand sich ein Spermafleck, der vorhin noch
nicht da war. 'Was ist hier bloss vorgefallen?' fragte
Philipp sich, und dann beschloss er, nachzufragen.
"War was?" fragte er.
Augusts Sprache war langsam und schleppend, als er
antwortete: "Ich habe es getan."
"Was?" fragte Philipp.
August grinste ihn an. "Ich habe sie gefickt", sagte er.
Philipp erhob die Faust gegen ihn. "Du Schwein!"
schrie er.
"Lass das", gebot August ihm. "Sie kommt morgen mit
mir raus. Sie hat es selber gesagt."
Philipp liess von ihm ab und verliess das Zimmer. Er
klopfte an Monikas Türe und trat vorsichtig ein.
"Monika?" fragte er. "Stimmt das? Du willst morgen mit
August raus?"
Sie gab ihm einen Kuss. "Sei mir bitte nicht böse", sagte
sie. "Ich mag dich, aber wir kommen aus zwei verschie-
denen Welten."
"Ich dachte, wir hätten uns geliebt", sagte er, und eine
Träne rann ihm über die Wange.
"Das haben wir", sagte sie. "Das erste Mal in meinem
Leben, dass mich jemand geliebt hat. Das war alles, was
ich immer wollte." Sie küsste ihn nochmals, und nun be-
gann auch sie, zu weinen. "Entschuldige", machte sie, als
sie sich die Tränen abwischte. "Ich wusste gar nicht, dass
ich noch weinen kann."
Er nahm sie in die Arme. "Ich werd' es nie verstehen",
sagte er.
"Versuch es lieber gar nicht erst", erwiderte sie, und dann
lösten sie sich wieder voneinander, und Philipp ging zu-
rück auf sein Zimmer. Als er eintrat, war August gerade
dabei, einen amerikanischen Song zu singen, mit Strophen
im 12-Takt-Schema eines Blues, gefolgt von einem ge-
brochen klingenden, kurzen Jodel:
"T for Texas, T for Tennessee
T for Texas, T for Tennessee
T for Thelma, the girl that made a
wreck out of me"
"Na, alles koscher?" fragte er, als Philipp sich aufs Bett setzte.
"Ach, halt die Klappe!" knurrte dieser.
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