(Zeichnung von Matt Wagner)
Bei DC Comics läuft zurzeit das serienübergreifende Crossover-
Event "Das Jahr des Schurken", was heisst, dass einige der
bekannten DC-Schurkenfiguren wohl mal etwas genauer unter
die Lupe genommen werden. Für mich als Comicfan Grund ge-
nug, dieses Jahr mal einige der bekanntesten Schurken aus Co-
mic, Film und Literatur zu analysieren. Klar, das ist eine völlig
subjektive Analyse und keineswegs wissenschaftlich, aber es
könnte durchaus interessant sein. Diesmal geht es um einen
DC-Schurken, der seit dem "Birds of Prey"-Film auch etwas
mehr an Popularität gewonnen hat: Black Mask, einen Gegner
von Batman, der erstmals 1985 in einer Geschichte von Doug
Moench und Tom Mandrake auftauchte. Hinter der Maske von
Black Mask steckt Roman Sionis, dessen Vater der Eigentümer
von Janus Cosmetics war. Roman war bereits als Junge mit
Bruce Wayne, dem späteren Batman, bekannt. Nach dem Tod
seines Vaters übernahm Roman dessen Firma, fuhr sie aber
bald gegen die Wand und wäre pleite gegangen, hätte nicht
Wayne sie aufgekauft. Sionis aber glaubte sich um sein Erbe
betrogen, er hätte, wie er selbst sagte, sein "Gesicht verloren".
Sionis schnitzte sich aus dem Holz des Sarges seines Vaters
eine Maske und wurde zum Verbrecher, der es schaffte, fast
die ganze Unterwelt von Gotham City zu beherrschen. Als
einer der grossen Gangsterbosse von Gotham wurde er nicht
nur ein Gegner für Batman, sondern auch Konkurrenz für an-
dere Gangsterbosse wie den Pinguin. Im Gegensatz zum
Pinguin geht Black Mask ausgesprochen brutal vor und lässt
seiner ausgeprägten sadistischen Ader freien Lauf. Darunter
leiden nicht nur seine Gegner, sondern auch die Mitglieder
seiner Bande von maskierten Gefolgsleuten, die False Face
Society. Noch dazu ist Black Mask ein Psychopath, der we-
der Empathie noch Reue kennt, und der mit Kalibern wie
dem Joker und Scarecrow durchaus mithalten kann. Er ist be-
sessen von Masken aller Art, hat hierin Ähnlichkeit mit Schur-
ken wie dem Mad Hatter, doch Black Mask ist mehr als nur
ein weiterer themenbasierter Superschurke. Im Laufe der Zeit
hatte er seine Finger in so ziemlich jedem dreckigen Geschäft
in Gotham City. Nachdem sich seine Maske bei einem Brand
in sein Gesicht eingebrannt hatte, brauchte er keine Maskierung
mehr, um sein furchterregendes Erscheinungsbild aufrechtzuer-
halten. Sein Gesicht gleicht seither einem Totenschädel. Und
dann ist Black Mask auch noch ein begnadeter Verkleidungs-
künstler, dem es ein leichtes ist, sich immer wieder inkognito
abzusetzen. Nach einer Auseinandersetzung mit Catwoman
wurde Sionis für tot gehalten, doch ein neuer Black Mask
übernahm sein Imperium. In der Batman-Storyline "Kriegs-
spiele" stellte sich heraus, dass dieser neue Black Mask kein
Anderer war als Dr. Jeremiah Arkham, der Leiter des Ark-
ham Asylums, Gothams Hochsicherheitsgefängnis für ver-
rückte Superverbrecher. Durch den ständigen Umgang mit
seinen Patienten- zu denen immerhin Joker, Scarecrow und
Two-Face gehörten- wurde Arkham selbst auf die Seite des
Bösen getrieben und fand sich schlussendlich als Patient in
seiner eigenen Klinik wieder! Und da Roman Sionis natür-
lich auch überlebt hat, ist die Geschichte von Black Mask
noch lange nicht zu Ende... Es ist nur eine Frage der Zeit,
bis der echte Black Mask einen Teil seines Imperiums wie-
der zurückerobert und Gotham erneut in Angst und Schrecken
versetzt...
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