Mittwoch, 10. März 2021

Der lesenswerte Comic: "Lucky Luke: "Fackeln im Baumwollfeld" von Achdé und Jul

Die berühmtesten und beliebtesten europäischen Comicserien, "Lucky Luke" und "Asterix", waren auch immer wieder in der Kritik, sie würden sich über Klischées und Stereotypen lustig machen, sogar der Vorwurf des Rassismus war schon aufgekommen. Bei "Lucky Luke" war dies etwa beim Band "Das gelobte Land", in dem es über die jüdischen Einwanderer in den USA ging, der Fall. Und Band 99 dürfte auch nicht ganz verschont geblieben sein von solchen oder ähnlichen Kritiken. Das Thema, um das es hier nämlich geht, ist Rassismus. Zeichner Achdé und Texter Jul zeigen aber, dass auch ein solch ernstes Thema durchaus auf humorvolle Art und Weise bearbeitet werden kann. In "Fackeln im Baumwollfeld", so der Titel des Bandes, erbt Lucky Luke eine Baumwollfarm in Louisiana. Der Bürgerkrieg ist zwar vorbei, die Sklaverei offiziell abgeschafft, doch die weissen Landbesitzer sind noch immer nicht bereit, der afroamerikanischen Bevölkerung irgendwelche Rechte zuzugestehen. Luke, der sein Erbe eigentlich gar nicht annehmen, sondern weiterhin frei durch die Staaten reiten will, möchte das Land deshalb unter den Feldarbeitern aufteilen, was für erheblichen Zoff in der weissen Südstaatengemeinschaft sorgt. Ganz in der Tradition von Morris und Goscinny darf auch eine historische Figur nicht fehlen, diesmal in der Gestalt von Bass Reeves, dem ersten schwarzen Marshall des Wilden Westens, dem diesmal die Aufgabe zufällt, die Daltons zu jagen, die ihrerseits Luke jagen, was ihn auch in den Süden führt. Mehr sei nicht verraten, ausser dass Lucky Luke mal wieder so richtig aufräumen muss... und dabei zeigt, dass es auch anders gehen kann. Ein Band, der- aller Kritik zum Trotz, die bei solchen Themen sowieso immer aufkommt- durchaus auch im Geschichtsunterricht könnte verwendet werden...

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