Am Wochenende war es mal wieder: das Mittelalter-
Festival, das meine Verlobte und ich auch letztes
Jahr bereits besucht hatten, fand wieder statt.
Da meiner Verlobten Schwester mit ihrer Familie
in genau der Ortschaft wohnt, in welcher dies
war, kam die Frage nach einer Unterkunft über
Nacht natürlich gar nicht erst auf. Allerdings
mussten wir dieses Jahr den ganzen Weg mit
dem Zug zurücklegen- letztes Jahr wurden wir
an der Grenze abgeholt-, da meiner Verlobten
Schwager zu seiner Mutter gefahren war-
sein schon seit längerem kranker Stiefvater
war nämlich kurz zuvor verstorben.
Was mir mehr Gedanken machte, war, dass
sie ab diesem Sommer für ein halbes Jahr
nach Irland ziehen würden und den 70. Ge-
burtstag ihrer Mutter dort feiern möchten.
Sie würden für Flugtickets sorgen, aber da
kommen die Sorgen: weder meine Verlobte
noch ich möchten fliegen. Sie hat damit
weniger Probleme als ich, bei mir beginnt
die Panik bereits mit dem Gedanken an die
Umstände am Flughafen. Dabei zählt Ir-
land zu jenen Ländern, die ich gerne mal
sehen würde, aber bitte ohne fliegen zu
müssen...
Das Mittelalterfestival hingegen war genau
so gut wie letztes Jahr, es waren sogar genau
dieselben Musiker am Aufspielen. Das fand
ich ein bisschen schade, obschon es gute
Gruppen waren. Schade war auch, dass ich
zu wenig Geld berechnet hatte, so dass der
Gang durch die verschiedenen Marktstände
nicht ganz so viel Spass machte wie im Vor-
jahr. Damals hatte meine Verlobte ein Mittel-
alterhemd für sich gefunden, diesmal fanden
wir auch eines für mich. Und ich muss sagen-
es ist erstaunlich bequem und angenehm zu
tragen.
Abends gingen wir dann chinesisch essen.
Das Restaurant bot ein Buffet à Discretion
an, unter den Speisen auch- was mir etwas
Sorgen machte- Känguruhüfte. Ich fragte
mich, ob das überhaupt legal wäre, und-
eine Frage, die hier unbedingt gestellt wer-
den darf- seit wann es denn in China Kän-
gurus gebe? Ich verzichtete darauf, dieses
Gericht zu probieren, nicht nur, weil ich
nicht viel davon halte, exotische Wildtiere
zu schlachten- bei denen man nie so recht
weiss, wo die Grenze der Legalität noch
eingehalten wird,- sondern auch, weil es
zum Kotzen aussah.
Am nächsten Morgen machten wir uns
kurz nach dem Frühstück auf den Rück-
weg, das sehr viel besser aussah- und
sicher auch schmeckte- als Känguru-
hüfte.
Dienstag, 28. April 2015
Wunder der Natur: Die Dreispitzige Jungfernrebe
Die Dreispitzige Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata)
ist ein Weinrebengewächs, das durch Haftscheiben an
Wänden oder Mauern entlangklettert und so bis zu 20m
"hoch" werden kann. Sie ist sommergrün, wirft also die
Blätter im Herbst ab. Die Blätter sind beim Austreiben
zuerst rötlich-grün bis bronzefarben, im Herbst sind sie
orange-gelb bis scharlachrot; nur in der Zeit dazwischen
sind sie grün. Die Blüte ist grünlich-getönt, klein und un-
scheinbar, Blütezeit ist Juli und August. Ab Oktober trägt
sie blauschwarze Beeren ("Trauben"), die für uns Men-
schen aber leider, im Gegensatz zu den Trauben anderer
Weinreben, ungeniessbar sind. Vögel hingegen essen
sie gerne. Die Dreispitzige Jungfernrebe stammt ursprüng-
lich aus China, Japan und Korea, wird aber auch hierzu-
lande oft angetroffen, da sie gerne für Mauerbegrünungen
verwendet wird.
Montag, 27. April 2015
Abonnieren
Posts (Atom)