Eines meiner Lieblingsgetränke, nämlich Coca-Cola, hat nicht gerade
den besten Ruf.
Es schadet den Zähnen, es macht dick, es macht nervös, es drückt
auf die Blase, es enthält zu viel Zucker, es enthält zu viel Koffein,
es enthält zu viel Kohlensäure, es stösst auf... Das alles und noch
viel mehr heisst es über Coca-Cola. Es kann den Magen beruhigen,
ihn aber auch zerstören, heisst es. Es kann aber auch ein Segen sein,
wenn wir eine Brennessel gestreift haben. Etwas Cola über das be-
troffene Körperteil und, nach einem kurzen Anschwellen, ver-
schwinden, innerhalb der nächsten fünf Minuten, Schwellung,
Schmerz und Brandblasen. Es ist der Zucker, der hier wirkt, wes-
halb diese Methode bitte niemals bei Diabetikern angewendet wer-
den sollte. Ein altes Hausmittel besagt, nach der Bekanntschaft mit
einer Brennessel helfe ein Stück Zucker aufzulegen. Aber wer hat
schon Würfelzucker im Rucksack? Der Versuch mit Cola hat, zu-
mindest bei mir, sehr gut geholfen. Da aber jeder Mensch auf die
verschiedensten Substanzen wieder anders reagieren kann, möchte
ich daraus keinen allgemeingültigen Ratschlag machen. Man sieht
dieses verschiedenartige Reagieren sehr gut beim Alkohol. Einige
werden lustig, Andere gewalttätig, wieder Andere nur müde.
Nun haben Mediziner herausgefunden, dass Koffein bei Menschen
mit ADS ganz anders wirkt als bei Otto Normalverbraucher, dass es
sogar durchaus beruhigend wirken kann und die Konzentration för-
dernd. Die Forderung mancher Politiker wegen der vielen Zappel-
philipps Red Bull nur noch an Erwachsene abzugeben könnte, so
betrachtet, eher kontraproduktiv sein. Die selben Politiker regen
sich lautstark darüber auf, wenn der Verbrauch von Ritalin ansteigt.
Es hängt eben alles irgendwie zusammen. Da ich möglicherweise
ADS habe (die Abklärung beginnt am 10. Mai ), mache ich mir
wegen der Wirkung von Coca-Cola keine grossen Sorgen mehr.
Ausserdem gibt es ein Gegenmittel für Koffein, das so einfach
wie preiswert ist: Milch. Es hat einen Grund, warum man seit
Menschengedenken einen Schuss Milch in den Kaffee nimmt.
Nur haben die Menschen dies mit dem Lauf der Zeit vergessen.
Und, wie so oft, kommt auf die Frage: "Wieso tut man das?"
keine bessere Antwort als: "So macht man's halt", oder, wie man
bei uns in Bern und Umgebung sagen würde: "Es isch eso, u fertig!"
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