Wir Schweizer sind ganz gross drin zur Zeit. Nicht nur, dass einer der besten
Tennis-Spieler überhaupt, nämlich Roger Federer, aus unserem kleinen Land
kommt, nun haben wir auch bei den Casting-Shows der deutschen Privatsen-
der abgeräumt. "The Voice Kids" gewann ein Mädchen aus Basel, und bei
"Deutschland sucht den Superstar" konnte Beatrice Egli, Metzgertochter aus
dem Kanton Schwyz, den Sieg holen.
Damit geht die Trophäe- oder das Preisgeld oder was auch immer- von "DSDS"
bereits zum zweiten Mal in Folge in die Schweiz. Letztes Jahr war es- wer
erinnert sich noch?- der aus dem Kanton Bern stammende Luca Hänni, der
dort abräumte.
Beatrice Egli jedenfalls hat alles, was ein "Superstar" braucht: ein hübsches
Gesicht, eine positive Ausstrahlung und Sex-Appeal. Sie ist schlank und kurvig
zugleich, und sie weiss dies durchaus in Szene zu setzen. Allerdings wäre ihr
der Sex-Appeal beinahe zum Verhängnis geworden. Denn genau solche Teil-
nehmer braucht es in Casting-Shows, damit noch kurz ein kleines Skandälchen
auf den Markt gebracht werden kann. Es ist Eglis Beziehung, sprich: ihrem
Freund, sehr hoch anzurechnen, dass er zu ihr gestanden ist und den Medien
kritisch gegenüberstand, lieber seiner Liebsten vertraute. Ein solches Vertrauen
ist nämlich die beste Basis für eine funktionierende Beziehung. Umgekehrt
gilt dies genau so: Vertrauen sollte nicht missbraucht werden. Ich denke,
Beatrice ist alt und klug genug, um zu wissen, was sie tut. Wie dies in Deutsch-
land ist weiss ich leider- oder glücklicherweise- nicht, doch hört man immer
wieder von Ländern, in denen diese Casting-Formate schon länger existieren,
dass die Produzenten ihre "Schäfchen" gerne so reinlegen, dass daraus unwei-
gerlich ein Skandälchen für die Zeitungen heraus kommt. Ein gutes Beispiel
ist der Flug zum Dschungel-Camp vor der letzten Staffel von "Ich bin ein Star-
Holt mich hier raus!". Jeder wusste wohl, dass einer der Teilnehmer ein Alko-
holproblem hatte- warum wurde dennoch Alkohol ausgeschenkt? Sorry, aber
es fällt mir schwer zu glauben, dass das Fernsehteam mit Pöbeleien, Attacken
und Frechheiten nicht gerechnet haben soll. Wahrscheinlicher scheint es mir,
dass sogar darauf gebaut wurde, dass genau so etwas passiert! Damit aber
hilft man weder dem Alkoholkranken noch den anderen Teilnehmern- nein,
durch solches Verhalten- und hiermit meine ich jenes des Senders- können
Leben zerstört werden!
Aber zurück zu "DSDS" und Beatrice Egli. Für einen "Superstar" fehlt ihr
leider eines: Ihr Englisch ist grauenhaft! Wo sie "Superstar"- Qualität beweist,
ist, dass sie das weiss und deutsch singt. Und das ist das Erstaunlichste über-
haupt: Es scheint, dass Beatrice Egli den Deutschen Schlager wieder salon-
zumindest aber wettbewerbsfähig gemacht hat. Viele Menschen, die entweder
schon älter sind und nicht englisch verstehen oder noch zu jung sind, um eng-
lisch zu lernen, schulden ihr Dank und Respekt dafür- ganz gleich, ob sie nun
auf Schlager stehen oder nicht. Herzliche Gratulation, Beatrice! Möge der
Geist von Monica Morell Dich beschützen!
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