Mittwoch, 22. Mai 2013
Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 22.5.2013
Es gibt Filmszenen, die vergisst man nie mehr, wenn man sie einmal gesehen hat.
Bei mir sind dies- mit Ausnahme des Brötchentanzes in Charlie Chaplins "Gold-
rausch" oder des Protestmarsches im Remake von "Hairspray" (mit dem wunder-
schönen Lied, das Queen Latifah singt)- vorwiegend Dialogszenen. Was daran
liegt, dass ich Wortwitz zu schätzen weiss. Hier eine Auswahl:
-"Er ist Vegetarier. Er isst kein Fleisch."- "Auch gut. Dann mach' ich stattdessen
eben Lamm." (Aus "My Big Fat Greek Wedding")
-"Du nennst dich selbst 'Fat Amy'?"- "Ja, klar, damit dürre Schlampen wie ihr
es nicht hinter meinem Rücken tut." (Aus "Pitch Perfect").
-"Wie sah der Täter denn aus?"- "Er hatte 'nen Schnurrbart, etwa 1,90m gross."-
"Das ist aber ein grosser Schnurrbart." (Aus "The Naked Gun 2 1/2")
Aus der "Naked Gun"-Trilogie stammt auch die Szene, in der Frank Drebin (Les-
lie Nielsen) sich hinter einer Zeitung versteckt, deren Schlagzeile lautet: "DYS-
LEXIE FOR CURE FOUND". Das ist ein Zückerchen, das es erstmal zu ent-
decken gibt.
Oder eine Szene aus einer meiner liebsten TV-Serien, "The Mentalist":
"Ich will nicht, dass dieser Mann mit billigen Tricks arbeitet."- "Ich kann auch
mit teuren Tricks arbeiten, wenn Ihnen die billigen nicht gefallen."
Dann gibt es auch Szenen aus Büchern, die hängenbleiben. Darunter jene aus
einem Philipp Maloney-Buch von Roger Graf: "Sind Sie befugt?"-"Nein, ich
bin nicht befugt. Können Sie mir sagen, wo man hier Fugen machen lassen
kann, damit man befugt wird?"
Das sind Szenen, da darf sich jeder Autor beim Lesen an den Kopf fassen und
sich fragen: "Warum ist mir das nicht in den Sinn gekommen?" Um dann weiter
zu lachen. Hahaha!
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