Christen bekreuzigen sich, das ist bekannt. Einige tun dies als Schutz-andere als
Dankesgeste, und viele als beides. Dass es aber verschiedene Arten des sich
Bekreuzigens gibt, das dürfte den Wenigsten bekannt sein.
Zunächst einmal war das ursprüngliche Kreuzsymbol gleichschenklig, der Quer-
balken befand sich genau in der Mitte. Erst später wanderte der Balken nach
oben. Erst dadurch wurde es aber auch möglich, mit diesem Symbol Ungutes
zu tun und es auf den Kopf zu stellen. Im Film "My Big Fat Greek Wedding"
gibt es eine Szene, in der sich die Mitglieder der griechischen, natürlich ortho-
doxen Famile bekreuzigen. Auf die katholische Art! Katholiken beginnen das
Kreuz auf der Stirn und gehen bis etwas unter den Hals, etwa beim Brustbein.
Den Querbalken machen sie beim Hals. Dadurch aber steht, bei der katholi-$
schen Bekreuzigung, das Kreuz auf dem Kopf! Und da wundern sich die kat-
holischen Priester- die dies zwar zumeist wissen, aber niemals zugeben würden-,
warum ihrer Kirche die "Schäfchen" weglaufen! Orthodoxe- ob dies auf
Griechisch-Orthodoxe ebenso zutrifft, ist mir leider, zugegeben, nicht bekannt,
doch bei Russisch-Orthodoxen verhält es sich so- bekreuzigen sich bis hinunter
zum Solarplexus und machen den Querbalken ungefähr bei der Brust. Bei ihnen
ist das Kreuz gleichschenklig. Erst bei der Taufe der Nichte meiner Freundin
bemerkte ich, dass bei Evangelisch-Reformierten das Kreuzzeichen über der
Stirn auch gleichschenklig ist. Ein gleichschenkliges Kreuz gilt- da es im Ein-
klang ist- natürlich als das mächtigere Schutzsymbol. Dies für diejenigen, die
sich für Symbolismus etwas interessieren. Ein gleichschenkliges Kreuz kann
nämlich auch für etwas stehen, für das sowohl das Pentagramm, das Hexa-
gramm und das Yin-und-Yan-Zeichen stehen können, da diese alle im Ein-
klang sind (vom Aufbau der Symbole her betrachtet): für das natürliche Gleich-
gewicht.
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