Charles Bukowskis Kolumne "Notes Of A Dirty Old Man" erschien auf deutsch
unter dem Titel "Aufzeichnungen eines Aussenseiters", was ich aber erst heraus
fand, da hatte ich diese Texte hier bereits auch "Aufzeichnungen eines Aussen-
seiters" genannt, denn ich las eine andere Buchausgabe von Bukowskis "Notes",
die einen anderen Titel hatte. Leider erinnere ich mich nicht mehr an diesen-
ich wollte zuhause nachschauen, fand aber dummerweise gerade dieses Buch
nicht. Ich weiss nur noch, dass, als ich im Impressum den Originaltitel "Notes
Of A Dirty Old Man" las, da dachte ich, ich hätte das mit "Aufzeichnungen
eines Aussenseiters" übersetzt, und sollte ich je selber Texte aus meinem
Leben schreiben, würde ich diese genau so nennen. Natürlich nicht als Plagiat,
Bukowski kann man eh nicht kopieren, aber durchaus als eine Reminiszenz.
Als ich heraus fand, dass Bukowskis Texte doch tatsächlich auch, und dies
sogar in der offiziellen deutschen Uebersetzung, unter diesem Titel erschienen
sind, packte ich in einen meiner Texte eine humoristische Passage rein, Buks
Uebersetzer Carl Weisner hätte meine Ideen gestohlen, gefolgt von "hahaha",
um das Humoristische dieser Aussage zu unterstreichen. Auch das war eine
Reminiszenz, nicht nur an Bukowski und Carl Weisner, sondern auch an
meinen Lieblingsmaler Pierre-Auguste Renoir, der genau das selbe, ebenso
humoristisch gemeint, über den Renaissancemaler Tizian sagte. Beide wollten
wir damit zum Ausdruck bringen, wie sehr uns gerade diese Künstler inspirierten.
Keiner von uns wollte damit Jemandem etwas klauen oder Jemanden plagiieren.
Da meine Texte aber nicht in Buchform vorliegen, sie auch nicht kommerziell
vermarktet werden ( ich schreibe dies nicht für Geld, es gibt mir niemand etwas
für einen Text ) und somit niemandes Pfründe abgezogen werden, sollte der
Titel kein Problem darstellen. Wer z.B. "Aufzeichnungen eines Aussenseiters"
googelt, der wird nach wie vor- und das sicher für alle Zeit- auf Bukowski
verwiesen. Es kam dennoch aus der Bevölkerung der Hinweis, der Titel wäre
bei Bukowski entliehen. Ist er, jedoch ursprünglich unabsichtlich. Natürlich habe
ich daraufhin andere mögliche Titel gesucht. "Anekdoten eines Aussenseiters"
würde noch am ehesten passen. Aber dann könnte ich, dem Titel zufolge, nur
aus meinem Leben erzählen, was mich doch sehr einschränken würde.
Eine weitere Möglichkeit wäre "Der böse Blick", was etwas den satirischen
Charakter hervorheben würde. Aber was wäre mit jenen Texten, die nicht unter
Satire fallen? Und ausserdem bin ich für einen solchen Titel doch viel zu nett...
Schlussendlich kam ich zum Ergebnis, dass "Aufzeichnungen eines
Aussenseiters" eben doch am besten passt, Bukowski hin oder her. Der Blog
selber heisst ja nicht so, und es handelt sich um keine Buchveröffentlichung.
Klar, wäre es eine Buchveröffentlichung, dann müsste ein anderer Titel gefunden
werden. Allerdings gibt es auch unzählige Bücher, die den gleichen Titel tragen,
es ist also immer gut, wenn man den Namen des Autors kennt. Es gibt aber auch
Verlage, die Bücher immer wieder unter neuen Titeln wieder frisch herausbringen.
Wahrscheinlich war mein Exemplar der Uebersetzung von "Notes Of A Dirty
Old Man" eine solche Neuauflage. Einige Bücher des Horrorschriftstellers
Richard Laymon erschienen unter teilweise vier verschiedenen Titeln! Wer soll
denn da noch wissen, was er wann schon wo gelesen hat? Da leben wir doch
lieber mit gleichen Titeln, auch wenn Andere diese auch gebrauchen, als dass
wir uns auf so was einlassen! Und Songtitel gibt es ja auch unzählige, die gleich
heissen, sonst aber nichts miteinander zu tun haben. "I Fall To Pieces" z.B. gibt
es eine Duettaufnahme von John Brack mit einer Amerikanerin, leider weiss
ich nicht mehr welcher, der absolut nichts mit dem Welthit von Patsy Cline
zu tun hat. "On The Road Again" heissen gleich zwei Welthits, einer von der
Memphis Jug Band, der in diversen Coverversionen zum Welthit wurde, und
einer von Willie Nelson, der dies sogar in der Originalversion schaffte. Und
als "Deep Purple" ihren Riesenhit "Smoke On The Water" einspielten, da
wussten sie wahrscheinlich auch nicht, dass Red Foley während der Zeit des
Zweiten Weltkriegs bereits einen Song so betitelt hatte. Dennoch schien
dies für niemanden ein Problem zu sein, obschon im Musikbusiness wohl
mehr Copyright-Kämpfe ausgefochten werden als im Literaturbetrieb.
Der Titel dieser Kolumne bleibt also, nach reiflicher Ueberlegung, bestehen.
Schliesslich läuft der Blog, auf dem sie erscheint, unter dem Internet-
Länderzeichen "ch", so dass alleine schon dadurch kein Interessenkonflikt
mit der "Deutschen Bukowski- Gesellschaft" (die gibt es tatsächlich )
bestehen sollte. Viel eher wäre es, meiner Meinung nach, möglich, dass eine
berühmte Schweizer Tageszeitung etwas gegen den Titel "Der böse Blick"
haben könnte. Selbst davon mal abgesehen: Firmennamen und Logos haben
Copyrights, Worte und Sätze hingegen haben keines. Wo kämen wir denn
sonst hin, wir könnten sonst ja gar nicht mehr kommunizieren, weder
schriftlich noch mündlich, höchstens noch nonverbal, wenn auf Worte auch
noch ein Copyright erhoben werden würde!
Dennoch sind meine Texte nicht frei von Aenderungen. Es gab tatsächlich
Personen, die sich, trotz aller Anonymisierung, sowohl was Personen- als
auch Ortsnamen betrifft, in meinen Texten als "zu identifizierbar"
empfanden. Also musste ich einige Texte leider löschen, einige andere
zumindest überarbeiten. Nun werde ich versuchen, den Wünschen nach-
zukommen und diejenigen Personen nicht mehr erwähnen. Auch nicht in
positiver Hinsicht. Negatives habe ich, meiner Meinung nach, sowieso
nie geschrieben. Menschliches, ja, aber nichts Negatives. Leider
musste ich diese kurze Erklärung abgeben, da sich einige Texte vielleicht
nicht mehr ganz so flüssig lesen werden, weil ich mehr überlegen muss.
Bisher hatte ich immer zuerst ein Bild, so wie dieses z.B.:
Dieses erinnerte mich an irgend etwas, was ich gelesen, gehört, gesehen oder erlebt
hatte, und daraus folgten die Gedankengänge, die manchmal von einer Nachricht in
den Medien zu einem gerade passenden Vorfall aus dem eigenen Leben oder einem
Witz, den ich irgendwo gehört habe, führten. Wenn ich schreibe, schreibe ich
improvisiert, am ehesten vielleicht mit Jack Kerouac vergleichbar. Obschon ich
mich ebenso wenig mit Kerouac wie mit Bukowski vergleichen will. Kerouac
war Kerouac, den kann man auch nicht kopieren.
Nun habe ich das gesagt, was diese Kolumne betrifft, nun sollte ich vielleicht
noch erklären, warum gerade dieses Bild hier prangt. Zuerst wollte ich nämlich
über das Thema Musikfestivals schreiben, da letztes Wochenende eines in meiner
Nähe stattfand. Dann wollte ich erzählen, wie ich in der Stadt in ein Einkaufs-
zentrum ging, da ich unbedingt eine Toilette aufsuchen musste und zwei junge
Herren antraf, die barfuss und mit nacktem Oberkörper durch dieses Einkaufs-
zentrum gingen, wodurch ich erst wieder daran erinnert wurde, dass überhaupt
ein Festival stattfand. Dieses Bild erinnerte mich nämlich an's Thema "Musik-
festival". Aber nun ging das total in die Hose- nicht, was das Festival, sondern
was diesen Text betrifft.
Ich habe mich immer gefragt, wie es sein konnte, dass Ernest Hemingway, der
doch mal zu Protokoll gab, er liebe das Leben, sich plötzlich erschoss.
Wahrscheinlich durfte er auch nicht schreiben, was er eigentlich schreiben
wollte...
Und noch etwas Weiteres in eigener Sache: Zur Zeit bin ich in einem Arbeits-
programm- habe leider immer noch keine Stelle gefunden- , in dem auch beim
Bewerben geholfen wird. Die erste Woche war ziemlich intensiv, ich kam
nicht mehr ganz so oft dazu, den Blog zu aktualisieren. Meinen Blogbe-
suchern bleibe ich aber weiterhin erhalten, guckt also ruhig weiterhin hin
und wieder mal rein, das würde mich sehr freuen. Also dann: Bis zum
nächsten Mal.
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