Die Regeln des feinen Benimms werde ich wohl nie alle ganz ka-
pieren. Klar, ich kann mich benehmen und anständig diskutieren,
aber sobald es um die Regeln in gehobeneren Kreisen geht, da
blicke ich nicht mehr so ganz durch. Zum Beispiel im Restaurant.
Wozu brauche ich zwei Gabeln, wo doch eine völlig ausreichend
ist? Nun, wer öfters in Restaurants isst, der weiss natürlich, dass
eine Gabel für den Salat, also die Vorspeise, ist, und zwar die auf
dem Tisch aussen liegende. So weit, so gut. Aber wozu so viele
Gläser? Ein Glas für Wasser, eines für Wein, wobei für Weiss-
wein und Rotwein wiederum verschiedene Gläser benutzt werden.
Ich trinke keinen Wein, und Wasser kann ich zuhause aus dem
Wasserhahn trinken. Also bitte, weg mit all diesem Geschirr, und
nur das Glas, in dem ein normales Getränk wie Cola, Schweppes
oder was auch immer getrunken wird, bleibt da! Ueberhaupt sind
Weintrinker irgendwie seltsam. Bei denen hat ein Wein ein "Bou-
quet" oder schmeckt "erdig". Ein "Bouquet" ist für mich ein
Blumenstrauss, und "erdig" schmeckt höchstens die Cervelat, die
beim Grillen am offenen Feuer auf den Boden gefallen ist. Also
bitte, geniesst ruhig euren Wein, er soll euch gegönnt sein- aber,
um Himmels Willen, verhaltet euch dabei doch bitte wie normal-
sterbliche Menschen! Apropos Regeln, Anstand und Etikette:
Vor einigen Jahren las ich einmal das Buch des Freiherrn von
Knigge- das Originalbuch-, und war erstaunt, dass er wohl sehr
viel menschlicher war, als viele heutige Moralapostel und An-
stands-Wauwaus. So fand sich dabei zum Beispiel nirgends ein
Verbot des Rülpsens. Weswegen ich diese Kolumne mit einem
Zitat bekannter Rockstars abschliesse: "BURPS!"
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