Am Sonntag holten meine Verlobte und ich das nach, was wir während unserer
Ferien aus finanziellen Gründen nicht tun konnten: Wir besuchten, nun, da der
Lohn gekommen war, den Zoo in Zürich. Am Bahnhof Zürich erkundigten wir
uns erstmal, wie wir dorthin kommen: Strassenbahn Nummer 6. Also, die Nummer
6 gesucht, eingestiegen und losgefahren! An der Endstation- denn bis dorthin
wollten wir- mussten wir noch ein paar Schritte gehen, dann waren wir auch schon
beim Zooeingang. Ich wollte zuerst in die sogenannte "Masoala-Halle", eine künst-
lich geschaffene Madagaskar-Landschaft, in der sich Makis, Kattas, Rote Waris,
aber auch einige Vögel, Geckos und Chamäleons frei bewegen können. Das war
auch der Grund, weshalb ich zuerst dorthin wollte: um noch etwas davon mitzube-
kommen, bevor das grosse Publikumsgedränge begann. Wir bekamen zwar noch
einiges mit, das Publikumsgedränge war aber leider auch schon da. Immerhin,
sogar ein Chamäleon bekamen wir zu Gesicht.
Danach wollten wir natürlich das neueröffnete Elefantengehege betrachten, den
"Kaeng Krachan- Elefantenpark". Von der Anlage selber waren wir begeistert,
von den Besucherströmen eher weniger. Vor allem ich fühle mich in solchen
Menschenmassen nicht mehr wohl und fühle mich gestresst. Dass die Elefanten
ein Jungtier haben, das natürlich ein Publikumsmagnet ist, half zwar dem Zoo,
nicht aber meiner Seelenlage.
Und dann schafften wir es auch noch, uns, nach dem Besuch bei den Elefanten, aus
dem Zoo auszusperren. Wir wollten zu Mittag essen gehen und erblickten ein mit
"Zoorestaurant" angeschriebenes Wirtshaus auf der anderen Seite des Zauns. Wir
konnten durch die Tür im Zaun hinüber, doch war im Restaurant kein Platz mehr.
Also wollten wir wieder zurück, doch diese Tür liess sich nur auf eine Seite öff-
nen! Wir mussten also den ganzen Weg wieder zurück zum Zooeingang, was
uns ziemlich nervte! Vis-a-vis des Zoos assen wir dann ein etwas teures Mittag-
essen, dann zahlte es sich aus, das uns nahegelegt wurde, die Tickets aufzubewah-
ren, damit wir wieder rein konnten. Nun blieben wir im Zoo, keine Abstecher
mehr woandershin. Zuerst gingen wir ins Exotarium, das Haus für die Exoten,
da waren Schlangen, Fische, Echsen, Amphibien, aber auch einige Vögel und
ein schreckliches Gedränge. Oft schien es mir, dass die Leute in Zürich nicht
wissen, was sich in einem Zoo gehört: Wer in einen Zoo geht, der weiss, dass
man nicht an Terrarien-oder Aquarienscheiben klopft, weil das die Tiere unnötig
stresst, auch ohne, dass dieser Hinweis ausgeschildert sein muss! Kein Wunder,
dass der Zitteraal bis auf über 500 Volt kam! Bei dessen Aquarium, das meiner
Meinung nach leider etwas zu klein für so ein Riesentier ist, ist nämlich eine
Anzeigetafel, die automatisch anzeigt, wieviel Strom dieser Fisch gerade ab-
gibt. Nach dem Exotarium suchten wir das Affenhaus, danach setzte meine
Verlobte sich ins Cafè (diesmal in ein sich freundlicherweise innerhalb des
Zoos befindendes), während ich noch den Brillenbären aufsuchte, die Löwen
und ein "eurasisches Sumpfgebiet", wo sich einige bei uns auch vorkommen-
de Wasser-und Schreitvögel und einige Enten tummelten. Besonders freute
mich, dass ich dabei endlich mal Jungfernkraniche zu Gesicht bekam.
Danach gingen wir noch in den "Zoo Shop" und dann gings auf die Heim-
reise. Und obschon uns der Zoo als Ganzes doch gefallen hat, sind wir doch
froh, ist unser Berner Tierpark kleiner und vor allem übersichtlicher.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen