"Everytime I hear about some new game they're
playin'
Sounds like the same damn game that I played
before"
(Shel Silverstein, "I Don't Do It No More")
Letzte Woche musste ich zu einer neurologischen Abklärung.
Grund dafür war, dass ich immer noch in der IV-Abklärung
bin und ein Teil meiner Schwierigkeiten, mit denen ich mich
schon ein Leben lang abplagen muss, bisher nicht erklärt wer-
den konnten. Und da die IV-Stelle richtigerweise wissen muss,
ob sie zuständig wird oder nicht, wurde eine solche Abklärung
organisiert. Diese dauerte vier Stunden, wobei Pausen zum
Verschnaufen und Toilettengang natürlich miteinberechnet
waren. Im Grunde genommen war es nicht viel anders als ein
lange dauernder, psychologischer Test, nur dass diesmal nicht
die Psyche, sondern die geistigen Fähigkeiten getestet wurden.
Ich kam dorthin, meldete mich beim Empfang an, danach kam
die Neurologin, stellte sich vor, führte mich in ihr Büro und
los ging's. Zuerst nannte sie mir eine Anzahl Wörter, von
denen ich ihr alle wiederholen sollte, an die ich mich noch
erinnerte; das startete mit drei und endete mit sieben oder
acht Wörtern. Danach nannte sie andere Wörter, um gleich
darauf wieder auf die vorherigen Wörter zurückzukommen.
Später kam das gleiche Spiel nochmals, nur diesmal mit
Zahlen. Das waren die Gedächtnistests. Es gab sprachliche
und mathematische Aufgaben sowie Reaktionstests. Bei den
Reaktionstests musste ich an einem PC sitzen und immer,
wenn ein X auf dem Bildschirm erschien oder ich einen
Klingelton zweimal hintereinander hörte, klicken. Schliess-
lich wurde beides noch kombiniert, um die sogenannte
"Geteilte Aufmerksamkeit" zu testen, also herauszufinden,
wie gut ich mich auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren
kann. Bei dieser sowie den mathematischen Aufgaben hatte
ich mehr Mühe als bei den sprachlichen. Dass es den Be-
griff "Geteilte Aufmerksamkeit" überhaupt gibt, das hatte
ich vorher noch gar nicht gewusst. In unserer Gesellschaft
wird seit den Schulzeiten immer die "ungeteilte Aufmerk-
samkeit" verlangt. Aber eigentlich ist es ja logisch: wo es
etwas "ungeteiltes" gibt, muss es auch etwas "geteiltes"
geben. Ansonsten wäre uns in den Rechnungsstunden das
Dividieren wohl erspart geblieben...
Die letzte Aufgabe schliesslich war das Zusammensetzen
eines grossen Würfels aus mehreren kleinen Würfeln,
um das räumliche Vorstellungsvermögen zu testen, mit
dem es bei mir nicht besonders weit her ist. Das erklärt,
warum ich gerne und gut (sagen jedenfalls viele) freihand
zeichne, aber bei Bastelaufgaben kläglich versage. Und
es ist ein Grund mehr, das Autofahren lieber sein zu lassen.
Bis der definitive Bericht der Neurologin vorliegt, können
etwa drei Wochen vergehen; geschickt wird er direkt an
die IV-Stelle. Wahrscheinlich, damit kein Patient durch-
dreht, wenn er so einen Bericht liest und darin möglicher-
weise etwas steht wie: "Der Proband hat das Reptilien-
hirn eines Schwanzlurchs." Aber ich glaube kaum, dass
so was bei mir nicht drinstehen wird, allein schon des-
halb weil Schhwanzlurche Amphibien sind. Was die
Neurologin bereits sagen konnte, war, dass sie vermute,
ich hätte bei der Geburt für kurze Zeit zu wenig Sauer-
stoff bekommen und dass meine Probleme daher stammten.
Laut meiner Verlobten hätte ich damit, in Bezug auf eine
mögliche IV-Rente, einen Vorteil, da es sich um einen
Geburtsschaden handle. Vielleicht bin ich aber auch ein
Ausserirdischer, und ausser Erich von Däniken hat es
noch niemand gemerkt...
Dienstag, 25. November 2014
Toast-Sandwiches für Jaqulyn
" I love going home and making all kinds of yummy treats. Lunch is only in an
hour, and breakfast was 2hrs ago, but I can't help but make some sandwiches to
eat in the mean time. This might explain how I got so big!" (Jaqulyn)
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