Montag, 8. Juni 2015

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 8.6.2015

"Wer nur die Kriterien richtig oder falsch kennt, stösst schnell an
seine Grenzen, denn in vielen Fällen gilt sowohl das eine als auch
das andere." (Bastian Sick: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod")

An dieser Stelle ist eine Entschuldigung angebracht. Vor einiger
Zeit schrieb ich an dieser Stelle über den Pflanzenrückschnitt
am Seeufer und dass zu viel zurückgeschnitten wurde, da nun
den Blässhühnern ihr Nest weniger geschützt war.

Zwar bin ich immer noch der Meinung, dass zu viel zurück-
geschnitten wurde, doch weiss ich inzwischen, dass dies mit
Grund geschah und nicht etwa, dass da irgendein Gemeinde-
mitarbeiter keine Ahnung von der Natur hatte und einfach
drauflos mähte, wie ich zuerst gedacht hatte. Inzwischen ergab
es sich, dass ich mit jener Person, welche diesen Rückschnitt
machte, ein paar Worte wechseln konnte. Dabei stellte sich
heraus, dass der Rückschnitt in Bezug auf die wiedereröffnete
Badesaison aus Sicherheitsgründen nötig war, da die Bade-
aufsichtspersonen sonst kaum auf den See hinaus sehen und
dadurch die Sicherheit der Badegäste nicht gewährleisten
können. Dass die Blässhühner dennoch ihre Jungen inzwi-
schen fertig ausgebrütet haben, zeigt, dass der "Schnitter",
um ihn mal so zu nennen, doch mit der nötigen Sorgfalt vor-
gegangen ist, um möglichst wenig zu stören. Und dass er
von der Natur wohl keine Ahnung hätte, wie ich befürchtete,
stellte sich auch als falsch heraus, konnte er mir doch erzählen,
dass die geschützten Sumpfschwertlilien, die ich dieses Jahr
erstmals entdeckte, jedes Jahr blühen würden. Deswegen
ein ganz grosses SORRY für alle Anschuldigungen, die
sich im Nachhinein als falsch erwiesen- und weiterhin viel
Freude an und in der (möglichst ungestörten) Natur.

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