Donnerstag, 19. November 2015

Dialektsongtext: "Alti Bibel uf mim Nachttisch"


(zur Melodie von Willie Nelsons "Family Bible")

S'lit en alti Bibel uf mim Nachttisch.
I ha längers nümme gläse drin.
Sie stübt vor sich hi, dert uf mim Nachttisch.
Sie nomal z'läse han i nid im Sinn.

S'isch es Buech, wo vieles scho bewürkt hett,
mängs rächt schlächt, doch mängs ou richtig guet,
es Buech, wo uf üsi Kultur gwürkt hett,
sie cha dir gäh oder näh dr Muet.

Muesch nid alles gloube, was dert drin steit.
Vieli säge zwar, sig alles wahr,
grad ou das, wo logischerwiis nid geit.
Wenn me gloubt, isch ds Läbe ziemlich klar.

I wett mängisch, alles wär so eifach,
und es gäbti nume Schwarz und Wiiss.
Aber ds Läbe isch nid eso eifach.
Und d'Bibel isch drfür dr bescht Bewiis.

Ou wenn i d'Bibel tue kritisiere,
find i sie, als Buech, doch ziemlich guet.
Immerhin hett sie üs einisch glehrt gha,
was me unterlaht und was me tuet.

Leider halte sich viel Mönsche nid dra,
a das, was doch würd ir Bibel stah,
meischtens die, wo am lütischte bäte
und d'Bibel ganz bsunders höch wie ha.

Drum weiss i nid, was dass i söll gloube,
dene Mönsche oder was ir Bibel steit.
Viel vo däm, was die da geng predige,
das het Jesus so drum gar nie gseit.

S'lit en alti Bibel uf mim Nachttisch.
I ha längers nümme gläse drin.
Sie stübt vor sich hi, dert uf mim Nachttisch.
Sie nomal z'läse han i nid im Sinn.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen