Seit meiner Kindheit liebe ich Comics, und diese
Liebe hat noch immer Bestand.
Begonnen hatte es mit Micky Maus und dem dama-
ligen deutschen Pendant auf dem Zeitschriftenmarkt,
"Fix und Foxi". Es folgten andere Comicserien, es
kamen Asterix, Lucky Luke, Tim und Struppi etc.
hinzu. Asterix lernte ich kennen, wenn wir damals
die Grosseltern besuchten, die hatten alle damals
erhältlichen Alben zuhause. Lucky Luke wurde
mir durch zwei Brüder aus der Nachbarschaft
vorgestellt, der Jüngere ging mit meinem Bruder
in die selbe Klasse, der Aeltere war eine Klasse
über mir. Später kam die Zeit der Superhelden.
Obschon ich heute Marvel Comics bevorzuge,
war damals eine DC-Figur mein Favorit: Batman.
Im Kollegenkreis gab es Streitgespräche, ob nun
Batman oder Spider-Man der bessere Comic wäre.
Wir waren Teenager und hatten noch keine Ahnung,
dass beide Figuren von konkurrenzierenden Verla-
gen stammten und dieselben Streitgespräche unter
Comiclesern weltweit geführt werden. Erwachse-
nen Comiclesern! Comics waren nun nicht mehr
Kinderkram, da war mehr. Da waren Stories, die
mit ihren Themen und ihrer Komplexität auch-
oder vorwiegend- Erwachsene ansprechen.
"X-Men" zum Beispiel. Das ist nicht bloss ein
Mutanten-Action-Haudrauf-Gemetzel, sondern
eine ernsthafte Parabel zum Thema Rassismus,
verpackt in den Konflikt zwischen Menschen
und Mutanten. Gerade kürzlich wurde ich an
"X-Men" erinnert, als meine Verlobte und ich
den Animationsfilm "Zoomania" schauten.
Der Konflikt zwischen Raubtieren und Beute-
tieren, der in diesem Film eine wichtige Rolle
spielt, kam mir vor wie eine etwas kindgerech-
tere Version des "X-Men"-Themas. Eine sehr
gute Version übrigens. Wir haben uns den Film
gleich dreimal angeguckt. Da ist alles drin:
die niedlichen Figuren und der Humor, das
Krimi-Element und die Sozialkritik, und dies
in einer Mischung, die allen irgendwie zusagt.
Und für Cineasten finden sich auf Schritt und
Tritt Parodien auf andere Filme, wobei die an
Robert DeNiro erinnernde Mafia-Maus nur
die offensichtlichste davon ist.
Die Comics sind schon lange aus der Kinder-
ecke herausgetreten und haben sich bei der
Erwachsenen"literatur" etabliert. mit "Zoo-
mania" haben nun auch die Animationsfilme
aufgehört, bloss "Kinderkram" sein zu wollen.
Und ich denke, dass dies eine Entwicklung
ist, die diesen Medien durchaus zugute kommt.
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