Dienstag, 9. August 2016

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 9.8.2016


Bild: "Zoo Date" von Ray-Norr

Vor Kurzem waren meine Verlobte und ich wieder
mal im Zoo, diesmal mit einer gemeinsamen Kol-
legin, einer sehr netten, aber etwas anstrengenden
Person.
Bei einem meiner letzten alleinigen Zoobesuche
fiel mir auf, dass in einem der kleinen Wechsel-
Schau-Terrarien- dort, wo die kleinen, meist
kurzlebigen Tiere gezeigt werden, wo es immer
wieder Wechsel gibt- etwas Neues drin war.
Recht hübsche Wasserschnecken nämlich,
ungefähr so gross wie die Weinbergschnecke
und ebenfalls mit Häuschen. Leider war aber
noch nirgends eine Infotafel zu diesen Tieren
angebracht. Glücklicherweise konnte ich eine
Pflegerin, die gerade des Weges kam, fragen,
worum es sich bei diesen handele, sie ant-
wortete, dies wären Apfelschnecken, und sie
wären deshalb noch nicht angeschrieben, weil
all diejenigen, die für die Beschriftung zustän-
dig wären, gerade im Urlaub seien.
Natürlich war ich neugierig, deshalb gab ich
zuhause "Apfelschnecke" auf Google ein.
Und da erfuhr ich Interessantes. Zunächst
einma waren diese tropischen Süsswasser-
schnecken einst bei Aquarianern beliebt,
doch in der EU ist die Einfuhr inzwischen
verboten. Nicht, weil diese Tiere besonders
schützenswert sind, sondern weil sie grossen
Schaden anrichten, treten sie am falschen Ort
auf! Möglicherweise wurden sogar schon mal
welche irgendwo ausgesetzt! Die Viecher
fressen die Wasserpflanzen ihrer Umgebung
wie kaum ein anderes Tier! In ihrer Heimat,
dem asiatischen Raum, sind sie die grössten
Schädlinge auf den Reisfeldern! Da bleibt
nur zu hoffen, dass die Schweizer schlauer
sind und ihre Schnecken, sofern noch jemand
hier welche hat, eben gerade NICHT aussetzen,
sondern... hmm, was käme da wohl in Frage?
In den Zoo bringen?
Ich wollte meiner Verlobten unbedingt diese
Schnecken zeigen, also gingen wir zuerst
zu den Schauterrarien, bevor die beiden
Frauen sich in Richtung Grillstelle aufmach-
ten, während ich mich noch etwas länger im
Vivarium aufhielt und danach den Aussen-
bereich durchforstete. Unsere Kollegin schoss
den Vogel ab, als sie ensthaft fragte, ob Wölfe
Vegetarier wären! Ich bin sicher, sie ging ir-
gendwann mal zur Schule, aber Naturkunde
war wohl nicht ihre Stärke...

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