Donnerstag, 10. November 2016

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 10.11.2016

"Gier und mangelnde Nächstenliebe sind ein glo-
bales Phänomen, unter dem wir alle leiden."
(Denzel Washington, US-Schauspieler)

1400 gibt es noch in der Schweiz, 600 davon wer-
den in der nächsten Zeit geschlossen. Das ist doch
eine Frechheit! Und dann steht diese Postchefin,
diese Susanne Ruoff, auch noch hin und versucht,
das Ganze als "Ausbau" zu verkaufen! Hält die uns,
immerhin ihre Kunden, für blöd?
Bildergebnis für susanne ruoff
Andere Bereiche würden immer wichtiger werden,
Briefpost spiele je länger je mehr eine kleinere
Rolle, heisst es, man wolle sich auf die künftig
wichtigeren Bereiche konzentrieren. Und was ist
mit den Menschen, die keine Internetgeschäfte
tätigen können oder wollen? Wenn ich meine Ein-
zahlungen am Postschalter tätige, mit Einzahlungs-
scheinen dorthin gehe, dann bin ich wenigstens
sicher, dass alles klappt, alles korrekt abläuft und
die Rechnungssteller ihr Geld auch bekommen.
Zwar gibt es kleinere Aussenstellen, manchmal
durch Firmen, die diese mit der Post zusammen
anbieten, um wenigstens etwas Service public
noch zu garantieren, aber oft kann dort nur mit
Karte bezahlt werden. Allein das ist schon eine
Frechheit und eine Dummheit obendrein! Wohin
soll das führen? In die Massenverschuldung der
Bevölkerung? Wenn ich bar bezahlen kann, kann
mir notfalls- wenn ich zu klamm bin- vielleicht
noch jemand aushelfen, ein guter Freund oder
die Familie. Aber wenn ich mit Karte bezahlen
muss und das Konto leer ist- was dann? Dann
bin ich aufgeschmissen! Und Kreditkarte will
ich nicht, aus Angst, die Kontrolle darüber zu
verlieren. Wer weiss bei einem solchen System
schon, was er noch hat und was er wem schuldet?

Entlassungen würden möglichst vermieden, hiess
es von Seiten der Post, viele Postangestellte wür-
den in den nächsten Jahren eh pensioniert, die
würden eben nicht ersetzt. Und was ist mit den
vielen Arbeitslosen, die nur darauf warten, end-
lich eine Stelle zu kriegen, weil Jemand in Rente
geht? Früher galt die Post mal als sozialer Arbeit-
geber- sind diese Zeiten nun endgültig vorbei?
Und wo wir schon mal beim Thema Post sind:
Was soll das mit diesen Ticketnummern? Warum
darf ich nicht einmal mehr selber entscheiden,
an welchen Schalter und von wem ich bedient
werden möchte?
Vor einigen Jahren las ich mal in einer Zeitung
ein Interview mit Susanne Ruoff. Die Frau
scheint knallhart zu sein. Mehrmals fragte ich
mich beim Lesen ihrer Antworten, ob sie eigent-
lich auch so etwas wie ein soziales Gewissen hätte.
Gerade in Zeiten wie diesen, in denen ein gross-
kotziger Milliardär zum mächtigsten Mann der
Welt gewählt wurde, sollten nicht wenigstens wir
in der Schweiz unsere soziale Kultur besonders
beweisen können? Oder sind wir etwa tatsächlich
keinen Deut besser?


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