Samstag, 8. April 2017

Gedicht: "Die Büchse der Pandora"

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Bild: "Pandora" von Dante Gabriel Rosetti

Viel ward den Sterblichen geschenkt.
Man merkt es nur, wenn man bedenkt,
wie viel davon wir brauchen:
Genug zu essen und trinken,
genug zu fühlen und denken
und immer genug zu rauchen.

Doch Prometheus, er wollte mehr.
Was er hatte, genügt' nicht mehr.
Er stahl das Feuer vom Olymp.
Die Götter wollten ihn strafen.
Sie konnten so nicht mehr schaffen.
Weh dem, der diesen Berg erklimmt!

Sie schickten einen Adler ihm.
Der Götter Strafen sind so schlimm.
Der frass ihm seine Leber weg.
Das war ihnen noch nicht genug.
Sie dachten, Vorsehung wär' klug,
schickten Pandora auf den Weg.

Sie war so schön wie Aphrodit.
Sie nahm alle die Männer mit.
Sie war die allererste Frau.
Sie gaben ihr 'ne Büchse mit
und ein Gebot. Wenn sie's misstritt,
dann geht die ganze Welt zur Sau.

"Schau niemals in die Büchse rein!"
So schärften sie ihr damals ein.
Doch ihre Neugier war zu stark.
So entflohen aus der Büchse
der schlechten Dinge Auswüchse
und vermiesen uns manchen Tag...

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