Meine Partnerin wollte schon länger Kaninchen.
Ich war zunächst noch etwas skeptisch, doch freute
ich mich auch auf diese süssen Tiere. Meine Part-
nerin konnte die Tiere sowie Stall und Zubehör
gestern abend bei einer Frau abholen, die sie ab
geben wollte. Zunächst hiess es für uns aber ein-
kaufen: Heu, Stroh, Rindenmulch, Gemüse...
Fast das meiste Geld ging dabei bereits drauf.
Da ich leider nicht mitkonnte, um die Kaninchen
zu holen, musste meine Partnerin ein Taxi bestel-
len. Da begannen die Probleme. Die Frau mit den
Kaninchen wohnte im obersten Stock, natürlich
ohne Fahrstuhl... und meine Partnerin ist nicht be-
sonders gut zu Fuss. Die Taxifahrerin weigerte sich,
tragen zu helfen... Ein anderes Taxi wurde angefor-
dert, sogar darauf hingewiesen, dass es zu tragen
gäbe. Dieser Taxifahrer meinte erst, er helfe frei-
willig, wollte dann aber mehr Geld als das, was
meine Partnerin ihm zum Dank anbot...schliess-
lich war sonst schon nicht mehr viel übrig, um
durch den Dezember zu kommen. Da ich durch
den Selbstmord meines Bruders und den nach-
folgenden Querelen- zwei seiner Freundinnen
streiten sich, welche von beiden er mehr geliebt
hätte und seine letzte organisiert eine kirchliche
Verabschiedung, ohne auch nur terminlich mit
der Familie etwas abzusprechen- die ganze Wo-
che in einer Art Dauerstress war, war von Anfang
an klar, dass meine Partnerin auf meine Hilfe beim
Stallaufbau nicht zählen konnte. Sie war nun aber
zu groggy, um den Stall aufzubauen, doch die Ka-
nincen brauchten ihre Unterkunft. Also baute sie
aus Brettern, mit denen sie ursprünglich etwas
anderes vorhatte, ein Provisorium, das gross genug
ist und in dem sich die Tiere wohl fühlen können.
Süss sind sie ja, und ich glaube, wir werden viel
Freude an ihnen haben. Der Katze scheinen sie
noch etwas suspekt zu sein, aber das ist ganz gut
so, dann werden sie zumindest nicht gejagt.
Willkommen, Kaninchen. Ich hoffe, ihr fühlt euch
wohl bei uns.
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