Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 21.1.2017

"2018- das neue Jahrtausend wird volljährig."
(Torsten Sträter, dt. Komiker)

Wenn man über das neue Jahr bereits etwas sagen kann,
dann, dass es stürmisch angefangen hat. Und das meine
ich durchaus in Bezug auf das Wetter.

Da war erst mal das Strurmtief Burglind, das vielleicht
nur deshalb durchziehen musste, weil eine alte Dame
zeigen wollte, dass es früher mal solch bescheuerte Vor-
namen gab. Dieses Jahr tragen die Tiefs nämlich Frauen-
namen. Burglind hat ziemlich gewütet, sogar der Tier-
park Bern war ein paar Tage wegen Sturmschäden ge-
schlossen. Ich hätte es nie zuvor erlebt, dass der Tier-
park mal schliessen musste. Für die Neugestaltung des
vom Sturm zerstörten Wolfsgeheges wird auf der Web-
seite des Tierparks gesammelt. Die Wölfe können zur
Zeit die Bärenanlage benutzen, da die Bären in der Win-
terruhe sind. Glück im Unglück, wäre das Ganze im Som-
mer passiert, das hätte noch mehr Probleme gegeben.
Doch nach Burglind war noch nicht gleich Schluss, es
folgten gleich noch Evi und Friederike. Drei Stürme
in nur gerade zwei Wochen! Und Meteorologen warnen,
dass solche Wetterextreme, bedingt durch den Klima-
wandel, noch zunehmen. Aber laut US-Präsident Trump
gibt es den Klimawandel ja gar nicht... Der besucht die-
ses Jahr übrigens das Weltwirtschaftsforum in Davos,
die ersten Helikopter seines Stabs sollen bereits in der
Schweiz sein, wahrscheinlich flogen sie schon mal seine
Frisur ein... Rolf Miller hat diesen Witz über einen be-
kannten Fussballer gemacht, aber die Pointe funktioniert
bei Trump auch. Trumps Besuch löste noch einen weite-
ren Sturm aus, einen politischen Sturm. Die Juso-Präsi-
dentin Tamara Funiciello rief zu einer Demo auf und
nannte Trump einen "orangen Idioten". Daran störte sich
Nils Fiechter von der SVP, der nun wiederum die Funi-
ciello als "fette Kuh" bezeichnete. Die "Trumpisierung"
der Welt macht auch vor der Schweiz nicht halt- leider.
Konstruktiv streiten, ohne einander zu beleidigen, das
scheinen die heuten Politiker nicht mehr zu können,
und man wünscht sich- so seltsam dies auch klingen
mag- die vergleichsweise friedlichen Streithähne Blocher
und Bodenmann zurück. Aber 2018 ist noch jung, es kann
immer noch besser werden...