Der Schlangenzoo im thurgauischen Eschlikon ist
der einzige Zoo der Schweiz, der sich ausschliess-
lich Schlangen widmet. Gegründet und geführt
wird er von der Familie Villars. Der Schlangen-
zoo liegt in Eschlikon auf dem Gebiet der Gemein-
de Wallenwil. Es gibt zwischen Winterthur ZH
und Wil SG eine S-Bahn-Verbindung, die Eschli-
kon anfährt; von jenem Bahnhof aus geht es un-
gefähr 5 Min. zu Fuss auf der dem Bahnhof ge-
genüberliegenden Seite in Richtung Winterthur.
Der Eingang des Zoos macht noch nicht viel her,
eher glaubt der Besucher, vor einer Tierhandlung
zu stehen. Tatsächlich wird hier auch mit Tieren,
auch mit Futtertieren, Terrarien und Zubehör so-
wie Fachliteratur gehandelt. Der Zoo selber ist
relativ klein, befindet sich in einem einzelnen,
aber geräumigen Raum, doch die Anzahl der
Schlangenterrarien in allen Grössen ist erstaun-
lich. Ob der Eintrittspreis von 9 Franken ange-
messen oder überhöht ist, darüber kann gestrit-
ten werden, doch kriegt man immerhin etwas
dafür geboten. Leider ist der Schlangenzoo nur
an bestimmten Wochentagen geöffnet, nämlich
mittwochs von 14-17 Uhr und samstags und
sonntags von 11-17 Uhr. Hat der Besucher Glück
kann er durchaus mal eine Fütterung miterleben
oder eine Kornnatter anfassen.
Neben den ungiftigen Vertretern des Schlangen
werden in der Ausstellung aber durchaus auch
Giftschlangen gezeigt, selbst solche, an die sich
einige andere Zoos nicht heranwagen, wie die
Grüne Mamba und gleich zwei Arten von Spei-
kobras.
Betritt der Besuch die Ausstellungshalle muss er
sich zuerst leider etwas an den beissenden Geruch
gewöhnen, der nicht von den Schlangen selber
herkommt, sondern von den hinter den Kulissen
als Futtertiere gehaltenen Mäusen und Ratten.
Wer Beratung, etwas kaufen oder in der kleine-
ren Cafeterie einen Hotdog zu sich nehmen möch-
te, muss Geduld mitbringen, sind doch nur gerade
vier Personen dort tätig, und die kümmern sich
um alles gleichzeitig. Die Beratung ist gut, die
Art und Weise wie die Fütterung gezeigt wird,
darüber kann man geteilter Meinung sein. Schade
ist eigentlich nur, dass bei der Einrichtung der
Terrarien nicht mehr Phantasie einfloss, es wer-
den beinahe immer die selben und erst noch künst-
lichen Pflanzen verwendet, unabhängig davon, in
welcher Gegend der Welt die betreffende Schlange
ursprünglich vorkommt. Etwas schade auch, dass,
da es sich um nur einen Raum befindet, die Besu-
cher alle Geräusche der anderen Besucher mitkrie-
gen; gerade bei Tagen mit vielen Kindern und Fa-
milien kann es doch sehr laut werden.
Wer sich für Schlangen interessiert, der sollte die-
sen Zoo,- der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den
Leuten ihre Angst und ihre Vorurteile gegenüber
Schlangen zu nehmen- einmal ansehen. Wer Schlangen
hingegen nichts abgewinnen kann, dem seien andere
Zoos eher empfohlen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen