Heinrich Wilhelm Rühmann (1902-1994), dt. Schauspieler
und Regisseur.
Heinz Rühmann soll bereits als Fünfjähriger vor den Gästen
des Restaurants seiner Eltern Gedichte rezitiert haben und
schon da den Wunsch entwickelt haben, Schauspieler zu
werden. Nach mehreren Anläufen kam er tatsächlich zur
Bühne, musste sich seine Nische aber erst suchen, da er
für klassische Heldenrollen zu klein war. So verkörperte er
oft komische oder tragikomische Alltagsfiguren, die er auf
verschmitzt-sympathische Art darstellen konnte. Da er gerne
improvisierte, war er nicht bei allen Theaterregisseuren be-
liebt, doch wurde er für den Film entdeckt und durch "Die
drei von der Tankstelle" in ganz Deutschland bekannt.
Politisch äusserte er sich so gut wie nie, dass er mit Nazi-
grössen wie Goebbels und Göring bekannt war, wurde ihm
später kaum nachgetragen, einzig der Vorwurf, er hätte sich
von seiner ersten Frau, die jüdische Wurzeln hatte, scheiden
lassen, um seine Karriere voranzutreiben, wurde laut. Danach
war er noch weitere zwei Mal verheiratet, auch seine zweite
Frau hatte jüdische Wurzeln.
Von der Gage seiner ersten Filme erfüllte er sich einen
Wunsch und machte den Pilotenschein, so dass er im Film
"Quax, der Bruchpilot" selber am Steuer sitzen konnte. Erst mit
80 Jahren gab er den Pilotenschein ab.
Sehr beliebt war seine Darstellung des Pater Brown.
1994 war sein allerletzter Fernsehauftritt bei "Wetten, dass...",
im folgenden Herbst verstarb er im hohen Alter von 92 Jahren.
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