"Ich muss 'n bisschen aufpassen, sonst eskalier' ich gleich."
(Johann König, dt. Komiker)
Zur Zeit habe ich die Möglichkeit, das zu tun, was ich
als Kind immer davon träumte: Ich bin in der Tier-
pflege tätig.
Als Integrationsmassnahme schickt mich die IV-Stelle
für drei Monate für einen Arbeitsversuch in einen
kleinen Zoo. Leider liegt dort keine Anstellung drin,
weil dieser Zoo keine Subventionen erhält und mit
Leuten auskommen muss, die von der IV oder dem
Sozialdienst dorthin geschickt werden; der Zoo selber
kann keine Löhne bezahlen. Weil keine Anstellung
drin liegt, hat die IV-Stelle in meinem Fall bereits be-
schlossen, dass es keine Verlängerung dieses Einsatzes
gibt. Das ist doch Quark! Drei Monate und dann wieder
nichts mehr? In drei Monaten hat man doch gerade erst
einigermassen Routine erlangt! Auch wenn ich gerne
dort arbeiten gehe, so stellt sich in so einem Fall doch
die Frage, ob dieser Einsatz überhaupt etwas bringt...
Diejenigen, die im Zoo schon davon wissen, haben sich
schon darüber geäussert, wie schade das wäre, denn
schliesslich wäre ich einer, der arbeiten könne. Und das
obschon ich situationsbedingt nur Teilzeit arbeite.
Beinahe jeden Tag, den ich bisher dort war, geschah irgend-
etwas Interessantes, eine Erfahrung, die mir Freude bereitet.
So lernte ich beispielsweise, Eselhufe auszukratzen, wurde
von einem Alpaka getreten, von einem Lama und sogar von
einem Trampeltier- die können das nämlich auch- angespuckt.
Glücklicherweise alles nur leicht, die Tiere schienen genau zu
wissen, dass ich ihnen nichts Böses tun würde. Schade, dass
es schon bald zu Ende geht, es gäbe noch vieles dazu zu lernen.
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