(Zeichnung von Mark Texeira)
Bei DC Comics läuft zurzeit das serienübergreifende Crossover-
Event "Das Jahr des Schurken", was heisst, dass einige der
bekannten DC-Schurkenfiguren wohl mal etwas genauer unter
die Lupe genommen werden. Für mich als Comicfan Grund ge-
nug, dieses Jahr mal einige der bekanntesten Schurken aus Co-
mic, Film und Literatur zu analysieren. Klar, das ist eine völlig
subjektive Analyse und keineswegs wissenschaftlich, aber es
könnte durchaus interessant sein. Die Figur, um die es heute
geht, tauchte 1977 erstmals durch Chris Claremont und John
Byrne auf den Seiten der Serie "Iron Fist" auf, was etwas über-
rascht, da es sich um den Erzfeind eines anderen Marvel-Hel-
den, nämlich Wolverine, handelt. Und nun wissen wir alle, wer
gemeint ist: Sabretooth. Sabretooth ist so etwas wie die dunkle
Seite von Wolverine. Ursprünglich soll sogar geplant gewesen
sein, dass die beiden Brüder wären, diese Idee wurde dann aber
fallen gelassen. Auch ohne verwandtschaftliche Beziehung kann
Sabretooth als Beispiel für Wolverines "bösen Zwilling" dienen.
Sowohl Wolverine als auch Victor Creed, wie Sabretooth richtig
heisst, sind Mutanten mit animalischen Instinkten und Reflexen
und Selbstheilungskräften, noch dazu altern beide nur sehr lang-
sam. Beide waren Beteiligte an einem Regierungsprojekt namens
Weapon X, und beide konnten entkommen. Der einzige Unter-
schied zu Wolverine ist, dass Sabretooth kein metallisch verstärk-
tes Skelett und keine ausfahrbaren Klingen hat. Das heisst aber
nicht, dass er nicht genau so gefährlich ist wie Wolverine. Wäh-
rend Wolverine seine animalischen Instinkte zu zügeln versucht
und nur tötet, wenn es unbedingt sein muss, lässt Sabretooth
diesen freien Lauf. Das macht ihn zu einer Tötungsmaschine,
die, ohne viel zu überlegen, seine Gegner niedermetzelt. Er
mag nicht der intelligenteste Schurke sein, aber er hat Wolve-
rine und den X-Men schon sehr oft grossen Kummer bereitet...
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