Donnerstag, 3. September 2020

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 3.9.2020

Die Natur ist doch echt faszinierend. Nehmen wir
nur einmal die Tierwelt. Es ist unglaublich, was
es da für Gestalten gibt. Da gibt es einen im
Brackwasser der Mangrovensümpfe lebenden
Vieraugenfisch, der gleichzeitig über und unter
Wasser gestochen scharf sehen kann- als einziges
Lebewesen überhaupt, das so etwas zustande bringt.
Bild
Der Name ist allerdings etwas irreführend. Der
Vieraugenfisch hat keineswegs vier Augen, son-
dern nur zwei, wie wir auch. Aber er hat unten
und oben Pupillen, darin liegt sein Geheimnis.
Damit er seine Fähigkeit aber auch einsetzen
kann, schwimmt er an der Wasseroberfläche,
wo er beides im Blick hat. Ausserdem ernährt
er sich von Insekten, und da kommen die mei-
sten von oben. Den Trick des Schützenfisches,
der ebenfalls im Brackwasser lebt, hat er aller-
dings nicht drauf. Der Schützenfisch nimmt
Wasser in seinen Mund und spuckt damit sei-
ne Beute, ein Insekt auf einem Blatt oder einem
Ast, an. Dieses fällt runter ins Wasser, und der
Schützenfisch hat seine Mahlzeit. Würden wir
so was versuchen, wir würden garantiert dane-
ben zielen. Warum? Wegen der Brechung des
Lichts! Der Schützenfisch kennt diese aber
genau, kann sie in seinem Kopf ausrechnen
und zielt daneben, um zu treffen! Das macht
ihm kein Meisterschütze, kein Mathematiker
und kein Physiker nach! Nicht einmal Sheldon
Cooper! Und wenn wir gerade bei den Wundern
der Optik in der Tierwelt sind, dann sollte auch
das Chamäleon erwähnt werden, dessen Augen
sich unabhängig voneinander bewegen können
und das es schafft, in verschiedene Richtungen
gleichzeitig zu sehen! Und wer da echt glaubt,
wir Menschen wären die Krone der Schöpfung,
der soll mal sehen, ob er so was auch hinkriegt...!

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