Make myself a different set of rules
Gonna put my good foot forward
And stop being influenced by fools"
Eigentlich wäre ich ja ein Natutfreund und daher für Naturschutz, wo immer es geht. Und trotzdem blieb mir nichts anderes übrig, als gegen meine Überzeugung zu handeln. Es geht um die Abstimmungen von diesem Wochenende. Noch nie tat ich mich so schwer damit, zu entscheiden, wie ich stimmen würde. Zwar habe ich in solchen Situationen auch schon Stimmenthaltung gemacht, das hielt ich diesmal aber nicht für das Richtige. Man muss den Initianten der Trinkwasserinitiative zugute halten, dass sie auf ein Problem aufmerksam gemacht haben, das leider existiert, und ich stimme im Wesentlichen mit ihnen überein. Diese Menschen meinen es gut, nur scheint mir das Ganze etwas zu wenig durchdacht. Synthetische Perstizide zu verbieten, schön und gut, aber was ist die Alternative? Leider leben wir in einer Konsumgesellschaft mit einer Bevölkerungsdichte, deren Ansprüche ohne Pestizide kaum noch erfüllt werden können. Die Gefahr besteht, dass, wenn synthetische Pestizide verboten werden, auf natürliche Pestizide zurückgegriffen wird, und die sind teilweise noch um einiges giftiger und gefährlicher. Die sogenannten Nikotinoide- Spritzmittel auf Nikotinbasis, die früher verwendet wurden- haben mehr Arten ausgelöscht als die heute üblichen Gifte. Nikotin, ein Stoff, den die Tabakpflanze entwickelt, um Krabbeltiere davon abzuhalten, an ihr zu knabbern, ist einer der giftigsten und gefährlichsten Stoffe der Welt! Die Gefahr, dass wieder auf solche Stoffe zurückgegriffen werden könnte, schien mir zu gross, um es drauf ankommen zu lassen. Auch das geforderte Verbot von präsentiven Antibiotikaverabreichungen für Nutztiere warf bei mir ein paar Fragen auf: Was ist mit Tieren, welche an einer Krankheit leiden, die nur durch Antibiotika eingedämmt werden kann, die nur durch eine medizinische Versorgung noch ein anständiges Leben führen können? Sollen diese elendiglich umkommen? Klar, es geht den Initianten um Antibiotikarückstände im Fleisch und im Trinkwasser, auch da meinen sie es durchaus gut und ich stimme im Prinzip mit ihnen überein, dass es sich hierbei um ein Problem handelt, das irgendwie angegangen werden muss. Aber ich finde diese Frage durchaus legitim. Dann kommt noch die Frage dazu, inwieweit Impfungen davon betroffen wären. Nun könnte man argumentieren, ein Impfstoff wäre kein Antibiotikum, aber eine Impfung ist präventiv. Und kennen die Politiker, die bei einer Annahme diese Initiative umsetzen müssten, diesen kleinen und feinen Unterschied auch? Wenn nicht, dann befürchte ich, dass Krankheiten wie die Maul-und Klauenseuche oder sogar Tollwut, die nur durch Impfungen besiegt werden konnten, plötzlich wieder auftauchen könnten. Das sind Fragen und Bedenken, die in den Argumentationen, weder seitens der Gegner noch der Befürworter, nirgendwo auch nur im Ansatz angeführt wurden. Und deshalb halte ich die ganze Geschichte für zu wenig überdacht und es blieb mir nichts anderes übrig als, gerade weil ich für den Schutz der Natur bin, mit "Nein" zu stimmen. Schade für die eigentlich gut gemeinte Vorlage...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen