Bei der Bevölkerung San Franciscos war er dennoch beliebt und galt als exzentrisches Stadtoriginal. Dass er seine Rolle durchaus ernst nahm, bewiesen mehrere seiner kaiserlichen Erlasse. So forderte er etwa die Aufhebung des US-Kongresses, was von der tatsächlichen US-Regierung natürlich ignoriert wurde. Nur eine seiner Ideen, die heute als Bay Bridge bekannte Brücke, wurde- allerdings erst lange nach Nortons Tod- realisiert. Ausserdem trat er in Briefkontakt mit der englischen Königin, der er sogar Tipps gab. Trotz allem galt er als harmlos, Krach hatte er nur mit Frederick Coombs, einem anderen in San Francisco ansässigen Exzentriker, der sich für die Reinkarnation von George Washington hielt. Kaiser Norton I. verstarb 1880 auf dem Weg zu einer Vorlesung und wurde von den Bürgern von San Francisco "mit allen Ehren"- fast wie bei einem Staatsbegräbnis- beerdigt.
Samstag, 27. November 2021
Kuriose historische Persönlichkeiten: Joshua Norton
Joshua Abraham Norton (ca.1811-1880), US-Geschäftsmann und selbsternannter KaiserJoshua Norton wurde in England geboren, über das genaue Geburtsjahr existieren verschiedene Angaben. Nortons Eltern emigrierten nach Südafrika, von wo aus Norton schliesslich in die USA, nach San Francisco, kam. Dort konnte er sich als Geschäftsmann etablieren, bis er durch ein schlechtes Geschäft bankrott ging. Daraufhin schien er psychisch erkrankt zu sein, nach einigen Quellen an Grössenwahn, nach anderen an Schizophrenie. Er ernannte sich selbst zum "Kaiser von Amerika und Schutzherrn Mexikos" Norton I.
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