Der neueste Batman-Film ist nicht nur länger, sondern auch düsterer als seine Vorgänger, manchmal leider etwas langatmig, aber glücklicherweise nie langweilig. Dass Robert Pattinson ins Kostüm von Batman schlüpfte, sorgte schon im Vorfeld für Diskussionen- damit muss inzwischen wohl jeder neue Batman-Darsteller leben. Pattinson macht seine Sache erstaunlich gut, jedenfalls was die Batman-Szenen betrifft. Den Milliardär und Playboy Bruce Wayne hingegen kauft man ihm nicht so ganz ab, zu düster bleibt seine Aura ausserhalb des Fledermauskostüms. Apropos Kostüm: Das grösste Lob für diesen Film gebührt den Maskenbildnern. Colin Farrell ist hinter der Maske des Pinguins überhaupt nicht mehr zu erkennen. Und auch Zoe Kravitz, die bisher wohl jüngste Catwoman-Darstellerin, macht ihre Sache erstaunlich gut. Hauptschurke des Films ist aber der Riddler, der hier erstmals als ernstzunehmende Schurkenfigur dargestellt wird. Leider wurde dafür sein Charakter ziemlich verändert, aus dem eigentlich eher harmloseren Ur-Riddler, der selten jemanden umbrachte, wurde ein gewissenloser Killer gemacht. Ob Riddler-Darsteller Paul Dano der richtige Schauspieler für eine Schurkenrolle ist, das sei dahingestellt. Auch Andy Serkis wirkt als Alfred etwas befremdlich, während Jeffrey Wright einen so guten James Gordon spielt, dass es niemanden zu stören braucht, dass der Gothamer Oberbulle diesmal Afro-Amerikaner ist, obschon er in der Comic-Vorlage stets weiss war. Höhepunkt des Films ist aber die Darstellung von John Turturro, der als Gangsterboss Carmine Falcone eine der wichtigsten Nebenrollen im Film bekleidet. Über die Story sei nicht allzu viel hier verraten, einen Spoiler muss ich aber dennoch erwähnen, weil ich das schlichtweg nicht verstehe: In allen Darstellungen hatte der Pinguin stets einen Regenschirm dabei, nur hier nicht, und das ausgerechnet in der einzigen Regenszene, in der dieser Schurke je aufgetreten ist....!??? Was hat sich Regisseur Matt Reeves da wohl dabei gedacht?
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