Top Ten: Die ältesten Marvel-Helden

PLATZ 1: Sub-Mariner

Der Sub-Mariner, auch bekannt als Prinz  Namor von Atlantis ist der Herrscher von Atlantis, kann unter Wasser atmen, extrem schnell schwimmen und mit Meerestieren kommunizieren. Namor wurde 1939 von Bill Everett erfunden. Er hat kleine Flügel an den Füssen, mit denen er fliegen kann. Erklärt wurde dies durch eine Verbindung zu den Olympischen Göttern, stammt doch die Geschichte um Atlantis aus dem antik-griechischen Kulturkreis. Ansonsten ist Namor der Sohn eines Menschen und einer atlantischen Prinzessin. Namor ist ein ambivalenter Charakter, wollte er doch eine Zeit lang die Menschen bekämpfen und sie für das bestrafen, was sie den Meeren antun, bevor er, geläutert, Mitglied der Defenders und der Avengers und zuletzt, da er als einer der ersten Mutanten überhaupt gilt (jedenfalls im Marvel-Universum) der X-Men.

PLATZ 2: Human Torch

Human Torch, die Menschliche Fackel, erschien im selben Heft wie der Sub-Mariner erstmals, erfunden wurde diese Figur von Carl Burgos. Allerdings handelte es sich noch nicht um jene Fackel, die später bei den Fantastic Four mitmischen sollte, sondern um dessen Vorgänger, einen Androiden, der in Flammen aufgehen und fliegen konnte. Unter dem Namen Jim Hammond lebte dieser Androide zur Tarnung als Mensch und arbeitete als Polizist. Als Superheld kämpfte Human Torch an der Seite von Captain America und dem Sub-Mariner bei den Invaders und der All-Winners Squad. Lange glaubte man, dass der böse Roboter Ultron aus den Überresten der ersten Fackel den Androiden Vision gebaut hätte, bis die Original-Fackel nach jahrzehntelanger Abwesenheit wieder erschien und den West-Coast Avengers beitrat.

PLATZ 3: Captain America

Gemeinsam mit Joe Simon entwickelte Jack Kirby 1941 den patriotischsten aller amerikanischen Superhelden für Timely, den Vorgänger von Marvel. Bei der Arbeit an Captain America lernte er auch Stan Lee kennen, der bei Timely als Assistenzzeichner angestellt war. Noch schien nichts darauf hinzudeuten, dass Lee (als Autor) und Kirby (als Zeichner) ungefähr 20 Jahre danach ihren eigenen Verlag und ihre eigene Comic-Welt, das Marvel-Universum, ins Leben rufen würden. Und sie erweckten auch Captain America zu neuem Leben und verschafften dem sonst wohl vergessen gegangenen Supersoldaten mit dem Schild ein Comeback, das ihm seine Popularität nicht nur zurückbrachte, sondern wohl noch steigerte.

PLATZ 4: Black Knight 

Der Black Knight war ursprünglich ein Ritter von König Arthurs Tafelrunde, Sir Percy von Scandia. Er kämpfte mit einem speziellen Schwert, das Merlin aus einem Meteoriten geschmiedet hatte. Sir Percy starb im Kampf gegen den bösen Mordred, doch durch einen Zauber Merlins überlebte sein Geist, der sich andere Wirte suchte. Im 20. Jahrhundert war dies zunächst der Biologie Dr. Nathan Garrett, der
sich durch Genetik ein geflügeltes Pferd züchtete. Allerdings war Garrett
ein Krimineller, der im Kampf gegen die Superhelden fiel. Die Rolle des
Black Knight übernahm Garretts Neffe Dane Whitman, dem die kriminelle Energie seines Onkels glücklicherweise fehlt, und der sich mit den Superhelden verbündete und sogar den Avengers beitrat. Der erste Black Knight wurde von Stan Lee und Joe Manley erfunden und debütierte 1955.

PLATZ 5: Fantastic Four 

Mit diesem Team begann der Aufstieg von Marvel Comics und des Marvel-Universums- und ebenso die Zusammenarbeit von Stan Lee als Autor und Jack Kirby als Zeichner. Zwar haben die Fantastic Four Superkräfte und nutzen diese zum Wohle der Menschheit, doch brauchen sie keine Geheimidentitäten und sind eher Wissenschaftler als Superhelden- ausserdem waren die Fantastic Four die erste "Superhelden-Familie"; drei der vier Figuren sind miteinander verwandt bzw. zwei sind miteinander verheiratet. Anfangs der 1960er, als die Fantastic Four erstmals antraten, war dies ein noch neuer Ansatz im Genre der Superhelden-Comics- und er schien Anklang zu finden. Ohne die Fantastic Four wären spätere Heldenfamilien wie das Power Pack bei DC oder Disneys "Incredibles"- die sehr stark an die Marvel-Vorbilder angelehnt sind- wohl nie erfunden worden.

PLATZ 6: Hulk

Der Hulk ist wohl der bekannteste muskelbepackte Wüterich unter den Comichelden. Eigentlich der geniale Atomwissenschaftler Dr. Bruce Banner, arbeitete er fürs Militär, als der Unfall passierte, durch den er zum Hulk wurde. Das Militär testete eine von Banner erfundene Gammabombe, als sich ein junger Zivilist namens Rick Jones auf das Testgelände verirrte. Der Countdown war schon zu weit, um noch zu stoppen, doch Banner stürzte aufs Testgelände und konnte Jones, der seither sowohl für ihn als auch für den Hulk zu einem guten Freund wurde, retten. Banner selber wurde aber von der Detonation getroffen. Die Gammastrahlung erweckte das in ihm schlummernde und meist unterdrückte Monster zum Leben, den Hulk. Der Hulk ist superstark und kann meilenweit springen, doch geistig ist er extrem zurückgeblieben. Im Laufe der Jahre machte der Hulk mehrere Veränderungen durch: Zuerst war er grau und kam nachts zum Vorschein, während tagsüber Banner die Oberhand behielt; in dieser Zeitspanne war der Hulk sogar Gründungsmitglied der Avengers, verliess diese aber bald wieder, da er alles andere als ein Teamplayer ist. Es dauerte nicht lange, da wurde der Hulk grün, nun verwandelte Banner sich immer dann in das Monster, wenn er wütend wurde. Sein Sprachvermögen litt unter dieser Verwandlung, die Kommentare des Hulk beschränkten sich oft auf ein Knurren oder kurze Worte wie "Hulk böse!" Da dieser Hulk seiner Wut freien Lauf liess und vorwiegend instinktiv handelte, schlug er alles auf seinem Weg kurz und klein und wurde von der Welt als gefährliches Monster betrachtet. Insbesondere General Thaddeus "Thunderbolt" Ross, der die Gammabombe in Auftrag gegeben hatte, wurde zum fanatischen Hulkjäger. Ironischerweise war die andere Seite des Hulk, die Ross erst später bekannt wurde, mit seiner Tochter Betty liiert, die er später sogar heiratete. Betty war von Anfang an eine der wenigen Personen, die den Hulk beruhigen kann, denn das Gefühlsleben des Monsters entspricht den unterdrückten Gefühlen Banners. Diese Version des Hulk ist die bekannteste und beliebteste und auch diejenige, die in allen TV-und Kinoauftritten dieser Figur verwendet wird. Banner litt unter dem Hulk und zog durch die Staaten, immer auf der Suche nach Heilung. Als er nach Las Vegas zog, wurde der Hulk wieder grau und verwandelte sich wieder bei Nacht. In dieser Inkarnation behielt er einen Teil der Intelligenz Banners, war jedoch kein besonders soziales Wesen. Der Hulk hatte sogar einen nächtlichen Job; unter dem Pseudonym Joe Fixit trieb er für einen kriminellen Casinobesitzer Geld ein. Banner und der Hulk stritten um die Vorherrschaft, beide wollten den jeweils anderen loswerden und als Einzelwesen existieren. Hoffnung kam durch den Psychologen Dr. Samson, der ebenfalls mit Gammastrahlen experimentiert hatte, doch nicht unter den Nebenwirkungen leidet. Samson schaffte es, die verschiedenen Persönlichkeiten der Hulks und Banners miteinander zu verbinden, so dass schliesslich ein erneut grüner Hulk hervortrat, der nun in diesem Körper blieb, aber den Intellekt von Banner hatte. In dieser Inkarnation arbeitete der Hulk sogar für eine geheime Regierungsorganisation, das Pantheon. Ansonstern war er, gemeinsam mit Dr. Strange und dem Sub-Mariner, zwei weiteren Aussenseitern unter den Superhelden, Gründungsmitglied der ersten Version der Defenders. Der Hulk wurde 1962 von Stan Lee und Jack Kirby erfunden, die damit eine Mischung aus Superhelden- und Horrorcomic schufen, wie sie bis anhin noch nicht da war; zwar gelten Frankensteins Monster, Dr. Jekyll und Mr.Hyde und King Kong als Inspirationen, doch diese waren Figuren aus Literatur und Film, nicht aus Comics.

PLATZ 7: Spider-Man 

Nachdem Stan Lee mit seinen Geschichten um die Fantastic Four und den Hulk das Superheldengenre revolutioniert hatte- Lees Helden sind trotz Superkräfte keine Übermenschen, sondern Leute mit alltäglichen Problemen-, entwickelte er 1962 die Figur eines Teenagers, der Spinnenkräfte hat. Die Zeichnungen lieferte Steve Ditko. Lees und Ditkos Verleger war zunächst kritisch. Nicht nur, dass Spinnen keine besonderen Sympathieträger sind ,Spider-Man zeigte auch erstmals einen Teenager als Superhelden, der nicht bloss der Sidekick eines älteren Haupthelden war. SpiderMan hatte Geldsorgen und Teenie-Probleme wie Liebeskummer- und das Konzept ging auf. Die meist jungen Comicleser hatten endlich einen Helden, mit dem sie sich identifizieren konnten. Und Spidey wurde sogar zum Maskottchen von Marvel Comics.

PLATZ 8: Thor 

Eigentlich entstammt er ja der nordischen Mythologie, in welcher er als Gott des Donners fungierte und, bewaffnet mit seinem Hammer, viele Abenteuer erlebte. Als Stan Lee und Jack Kirby sich 1962 des Donnergotts annahmen, genügte es ihnen nicht, einfach bloss die alten Göttersagen in Comicform nachzuerzählen. Nein, Stan Lee strickte die Geschichte weiter, liess Thor zur Erde kommen und machte ihn zu einem Teil der Superhelden-Community des Marvel-Universums. Und Jack Kirbys Darstellung des Donnergottes wurde so bekannt, dass im Laufe der Zeit vergessen ging, dass Thor in der alten nordischen Sagenliteratur ganz anders beschrieben wurde, als Kirby ihn zeichnete.

PLATZ 9: Ant-Man 

Ant-Man kann schrumpfen und über seinen Helm telepathisch mit Ameisen kommunizieren und sich deren Dienste zunutze machen. Der ursprüngliche Ant-Man war der Wissenschaftler Henry "Hank" Pym, der mit Hilfe der von ihm entwickelten Pym-Partikel schrumpfen und

wachsen konnte, allerdings nur, wenn er seinen Anzug trug. Gemeinsam mit seiner Frau Janet van Dyne, die als Wasp an seiner Seite kämpfte, war er Gründungsmitglied der Avengers. Nachdem der Anzug vom Einbrecher Scott Lang geklaut wurde, wurde Lang zum neuen Ant-Man. Pym war noch eine Weile unter wechselnden Identitäten wie Yellowjacket oder Giant-Man aktiv, bevor er sich aus dem Superheldengeschäft zurückzog und lediglich noch als wissenschaftlicher und medizinischer Berater für die Avengers tätig war. So wichtig Pym für die Avengers auch stets war, so war er doch Urheber einer der grössten Bedrohungen für das Team, war er doch der Erfinder des Roboters Ultron, der ein gefährliches Eigenleben entwickelte. "Ant-Man" wurde bereits von Hollywood verfilmt, wobei Scott Lang von Paul Rudd und Hank Pym von Michael Douglas verkörpert wurden. Erfunden wurde die Figur des Ant-Man 1962 von Stan Lee, Jack Kirby und Larry Lieber.

PLATZ 10: Iron Man

Die Filme mit Robert Downey jr. haben zu einem Popularitätsschub für Iron Man geführt. Der Versuch, ob die Leser einen arroganten Geschäftsmann wie Tony Stark als Alter ego eines Superhelden akzeptieren würden, war ein Erfolg, den man einer solchen Figur kaum zugetraut hätte. Und schliesslich wurde Iron Man zu einem der wichtigsten Charaktere in der Marvel-Filmgeschichte, denn mit dem Iron Man-Film startete das Marvel Cinematic Universe (MCU).