Montag, 11. Juni 2012
Vanilla (erotische Kurzgeschichte mit tragischem Schluss )
Hank Williams sr., die amerikanische Country-
Legende, liess seine Mitmusiker vor dem Auf-
tritt das üben, was zu jener Zeit angesagt war,
auf der Bühne wollte er aber nur traditionell
gehaltene Country- Music gespielt haben, er
nannte dies "Vanilla". Das war es, was einem
anderen "Hank"- Heinrich oder Heinz aus
Belp, denn das entspricht ja dem amerikani-
schen Henry bzw. Hank- durch den Kopf ging,
als er diese kurvige Rothaarige am Strand der
spanischen Costa Dorada erblickte, die dort im
Sand kniete und ein Vanilleeis schleckte, wäh-
rend die Jukebox der kleinen Strandbar eine
schlecht gemachte Coverversion von "Jamba-
laya", einen Hit eben jenes Hank Williams sr.,
spielte. Ihr blauer Bikini vermochte ihre riesi-
gen Brüste kaum zu halten, und ihrem Bäuch-
lein nach zu urteilen, war sie auch sonst dem
süssen Leben nicht abgeneigt. Er konnte seine
Augen kaum von ihr abwenden, und auf einmal
wünschte er sich, er hätte weniger enge Bade-
hosen angezogen. Auf einmal bemerkte er,
dass sie ihn anlächelte. Noch immer ihr Eis in
der Hand, stand sie auf und kam auf ihn zu.
Ihre Titten hüpften bei jedem Schritt, den sie
machte, auf und ab; es war ein Wunder, dass
sie nicht schon längst aus dem Bikini gefallen
waren. Sie kam genau auf ihn zu und blieb vor
seinem Tisch stehen. Sie schleckte an ihrem
Eis, lächelte ihn an und blickte an ihm runter.
"Na, du hast da ja ein rechtes Teil stehen",
meinte sie.
"Na, du hast da ja ziemliche Dinger hängen",
erwiderte er. Er wusste, wie blöd das klang,
doch es war das Einzige, was ihm als Antwort
einfiel. "Woher wusstest du, dass ich deutsch
spreche?" fragte er.
"Denkst du echt, nur du hättest mich die ganze
Zeit beobachtet?" machte sie. "Ich hatte dich
schon eine ganze Weile im Auge." Sie reichte
ihm die Hand. "Ich bin Fiona."
"Ich bin Heinz."
"Ich bin in dem Strandbungalow gleich dahin-
ten." Sie deutete mit ihrer Hand in die ent-
sprechende Richtung.
"Schöner Bungalow", machte er, dabei hatte
er den Bungalow kaum wahrgenommen. Er
hatte die ganze Zeit nur ihre riesigen Titten
angestarrt.
"Die gefallen dir wohl?" fragte sie lächelnd
und hob sie mit den Händen an.
"Offensichtlich", brummte er.
"Ich hab' meine Kurven von meiner Mama
geerbt."
"Die arme Frau, dann hat sie ja jetzt keine
mehr..."
"Sie lebt nicht mehr..."
"Ach so, dann brauchte sie sie wohl nicht
mehr..."
"Den Bungalow hab' ich auch von meiner
Mama geerbt. Sie war Spanierin. Möchtest
du ihn mal anschauen?"
"Nur den Bungalow?" fragte er. "Oder auch
deine anderen Erbstücke?"
"Das kommt drauf an, wie es dir im Bungalow
gefällt."
Er bezahlte, sie standen auf und gingen. Sie
schloss den Bungalow auf. Er war sehr schön
eingerichtet, sehr wohnlich. An der Wand hing
ein Poster eines Matisse- Gemäldes, im Bü-
chergestell standen Jung und Hemingway
friedlich nebeneinander. Er war noch immer
erregt, er konnte oder wollte sich nicht mehr
zurück halten; er nahm sie in den Arm und
küsste sie. Sie atmete tiefer, was ihrem Busen
noch mehr Volumen verlieh. Hätte sie noch
tiefer geatmet, so glaubte er, hätte er gemeint,
dass ihr nächstens die Brüste explodierten.
Für den Träger ihres Bikinis jedenfalls war es
zu viel, der zerriss und entblösste ihre riesigen,
weichen, nackten Brüste.
"Lass es uns unten am Strand treiben", hauchte
sie ihm in's Ohr. Er nickte bloss. Inzwischen
war die Sonne bereits untergegangen, der Strand
war beinahe menschenleer. Sie kam gleich so,
oben ohne, mit. Sie legten sich in den Sand und
knutschten.
"Weisst du", fragte sie dann, "dass hier am Strand
immer wieder Menschen um's Leben kamen? Sie
achteten nicht auf die Gezeiten, also nahm das Meer
sie mit. Erbarmungslos!"
"Echt?" fragte er.
"Klar. Ich hab' ne Chronik im Haus, die das alles
dokumentiert. Warte hier, ich geh' sie holen."
Sie stand auf. "Nicht weggehen!" bedeutete sie ihm.
"Keine Sorge, ich geh' schon nicht weg", beteuerte
er.
Sie stand am Fenster ihres Strandbungalows, noch
immer barbusig, nippte an einem Glas Rotwein und
schaute zu, wie die Flutwellen tosten. Dann setzte
sie sich, nahm ein grosses, in Leder gebundenes
Buch und schrieb den Namen "Heinz" hinein; da-
neben zeichnete sie ein Kreuz.
"Prost, Mama", sprach sie und trank einen Schluck
Wein. "Wieder einer weniger, der es einfach nicht
besser wissen wollte..."
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