Karl Kane ist ein schnoddriger Privatdetektiv in Belfast, der
Hennessy-Whisky und blöde Sprüche liebt, hin und wieder
brutal agiert, mehr Glück als Verstand bei der Auflösung
seiner Fälle und selten Glück im Spiel hat. Er lebt von
seiner Frau Lynn und der gemeinsamen Tochter Katie ge-
trennt und hat ein Verhältnis mit seiner Sekretärin Naomi
Kirkpatrick. Lynns Ehemann ist Chief Inspector, und er und
Karl geraten sich ständig in die Haare. Karls bester Freund
ist der Polizeipathologe Tom Hicks, die beiden gingen zu-
sammen zur Schule.
Die Karl Kane-Krimis des irischen Schriftstellers Sam Millar
zählen zur sogenannten "hard core pulp fiction", sind also nur
den Lesern und Leserinnen zu empfehlen, die gegen sexistische
Sprüche und Gewaltszenen nicht gleich den moralischen Zeige-
finger erheben. Allerdings leben sie von einer Art existenziellem,
manchmal zynischem Humor, den nur ein Autor in seine Zeilen
bringt, der Aehnliches selber durchmachte. Auf Sam Millar trifft
dies sicher zu, war er doch ehemaliger IRA-Terrorist, Bankräuber,
Gefängnisinsasse und nun Kriminalschriftsteller. Die kurzen
Sätze Millars erinnern an Ernest Hemingway, die faulen Sprüche
an Raymond Chandlers Philipp Marlowe und die Art und Weise,
wie er den schmalen Grat zum Sexismus oft noch gerade knapp
umschifft, an Charles Bukowski.
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