Dienstag, 10. Dezember 2013
Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 10.12.2013
Bild: "Oh Christmas Treats" von Lardmeister
"Die Weihnachtsmärkte in der Schweiz sind nichts im Vergleich zu
jenen in Deutschland", meinten meine Eltern. Letzten Samstag
hatte ich Gelegenheit, diese Aussage nachzuprüfen. Meine Freundin
und ich fuhren nämlich nach Deutschland. Anlass dafür war aber
nicht der Weihnachtsmarkt, sondern der Geburtstag ihrer Mutter.
Wir gingen chinesisch essen. Als der Kellner das Geschirr mit dem
Besteck brachte, protestierten alle: "Nein, wir wollen mit Stäbchen
essen!"
"Ich nicht!" sagte ich. Dies auszuprobieren wollte ich mir dann doch
nicht antun. Vor allem nicht, da es zur Vorspeise Suppe gab, haha...
Ein alter Dialogwitz, den ich seit Kindheit kenne, geht so:
"Sag mal, isst du bei deiner chinesischen Diät den Hühnerbrei mit
Nudeln?"
"Nein, mit Stäbchen."
Das Essen selber war fantastisch, auch wenn ich bei chinesischem
Essen etwas vorsichtig sein muss, da ich eine leichte Soja-Unverträg-
lichkeit habe. Aber wie es scheint, machen die Chinesen weniger
Soja in ihre Gerichte als die Schweizer in ihre Schokolade. E322
oder so z.B. besteht aus Soja und wird in allen Schokoladen der
Eigenmarken von Coop verwendet, ausser in der Bio-Schokolade.
Wer dies nicht weiss und bei Soja vorsichtig sein muss, fällt da
gerne drauf herein. Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, bei Schoko-
laden, die ich noch nicht kenne, erst mal die Zutaten durchzulesen.
Nach dem Essen gingen wir dann über den Weihnachtsmarkt, der
gerade in dieser Stadt stattfand. Meine Freundin und ich hatten
deswegen im Zug sogar reservierte Plätze, denn wir machten von
einem Spezialpreis-Angebot Gebrauch, das extra für Weihnachts-
marktbesucher war. Dass der eigentliche Grund unserer Reise gar
nicht der Weihnachtsmarkt war, davon wussten natürlich weder
die Schweizerische Bundesbahn noch die Deutsche Bahn. Und
meine Eltern hatten recht: die Weihnachtsmärkte in der Schweiz
sind nichts im Vergleich zu einem Weihnachtsmarkt in Deutsch-
land. Nur haben wir leider vom Markt selber nicht viel gesehen,
weil es so viele Leute hatte, dass es nur eines gab, um sicher
durchzukommen: irgendwie hindurchschlängeln. Sogar der
Berner "Zibelemärit"- um den ich jedes Jahr, der vielen Men-
schen wegen, einen Bogen zu machen versuche, muss vergleichs-
weise als "leer" beschrieben werden! So schön der Tag ansonsten
auch war, wir waren doch froh, abends wieder zuhause zu sein...
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