Immer wieder und dies sogar vermehrt kam es, laut Bundes-
amt für Unfallverhütung (BfU) in diesen Sommertagen zu
Unfällen von Fluss-Schwimmern, die entweder nicht gut
genug schwammen, um dies in einem Fluss zu tun, oder die
Gefahren des fliessenden Flusswassers unterschätzten.
Denn es ist ein grosser Unterschied, ob jemand in einem Schwimm-
bad, einem See oder einem Fluss schwimmt. Selbst wer im Schwimm-
bad gut schwimmt oder gar im See, der muss noch lange nicht auch
ein guter Fluss-Schwimmer sein. Erstens mal kommt beim Fluss die
Strömung hinzu, die zum Problem werden kann, und wer nicht gut
genug schwimmt, um da etwas entgegen zu halten, selbst wenn es
noch so schön sein kann, sich von der Fluss-Strömung treiben zu
lassen. Aber leider sind schon viele abgetrieben. Dann kommt hin-
zu, dass der Fluss nicht überall gleich tief ist, und oft ist der Unter-
schied nicht sogleich optisch auszumachen. Und zack!- schon hat
unser Fluss-Schwimmer eine Schürfwunde am Bein, verursacht durch
einen etwas grösseren Stein. Ich selber bin, auch wenn ich gerne
schwimme, kein Fluss-Schwimmer. Zwar ist das Flusswasser, gerade
im Sommer, sehr angenehm und auch um einiges kühler als das See-
wasser (solange wir nicht mit einem Gletschersee vergleichen natür-
lich ), die Strömung aber finde ich eher unangenehm. Als ich zum
letzten Mal in einem Fluss schwamm und mich mit der Strömung
treiben liess, war mir hinterher schwindlig. Fluss-Schwimmen
scheint also auch Gewöhnungssache zu sein.
Bei vielen Flüssen wird heutzutage mit Warnschildern auf die Ge-
fahren des Fluss-Schwimmens hingewiesen. In Bern zum Beispiel
mit dem Slogan "Aare you safe?" Und auf dem Plakat ist ein zu-
beissender Piranha oder Hai oder ein zupackender Oktopus zu
sehen- alles Tiere, die es in der Aare gar nicht gibt! Da lacht der
Aareschwimmer doch eher drüber, als dass er diese Plakate ernst
nimmt! Was eigentlich schade ist, denn sie sind recht kunstvoll
gestaltet. Aber Piranhas gibt es in Bern nur im Tierpark.
Dass ein Fluss aber auch dann gefährlich werden kann, wenn man
sich nur an dessen Ufer aufhält, das mussten ein im Emmental
lebender Mann und ich einmal seiner damaligen Freundin klar-
machen, die nicht begreifen wollte, warum wir so eilig von der
Emme weg wollten, als ein Gewitter aufkam. Aber wenn die
Emme ansteigt und die Fluten kommen, dann kommen sie rich-
tig. In alten Zeiten forderte die Emme, ansonsten einer unserer
schönsten Flüsse, so viele Todesopfer, dass man ihr den Spitz-
namen "Der Eggiwil-Fährmann" verpasste.
Keine Frage, ich liebe Flüsse, gerade die Aare und die Emme,
an deren Ufern ich aufwuchs, aber zum Schwimmen, da gehe
ich doch lieber in ein ruhigeres Gewässer.
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