Zur Feier der erfolgreichen Ermittlung- so nannte sie es jedenfalls- lud
mich Betsy Towers noch einmal zu einem Bad in ihrem Swimmingpool
ein. Eine Einladung, die ich natürlich gerne annahm. Edgar war bereits
wieder weg, ich würde also mit der holden Damenwelt allein sein.
Karin liess mich ein.
"Erschrick bitte nicht, wenn du sie siehst", meinte sie. "Sie wird fetter und
fetter. Und das Teuflische daran ist, dass das mein Werk ist."
Während sie dies über Betsy sagte, bemerkte ich, dass Karin selber einige
Kilo zugenommen hatte, seit sie dort arbeitete. Sie führte mich zum Swim-
mingpool, wo Betsy bereits wartete. Ihr Anblick war sogar für mich ein
Schock! Ihr Bauch hing ihr fast bis zum Boden! Ihr Hintern hätte bereits
drei Stühle benötigt! Und sie konnte sich kaum noch bewegen, so schwer
war sie geworden!
"Roman!" begrüsste sie mich, ohne ihr Erdbeereis aus der Hand zu legen.
"Entschuldige, dass ich kein Höschen trage, aber mein Hintern und mein
Bauch passen schlichtweg nirgendwo rein."
"Kein Problem", hüstelte ich. "Gehen wir ins Wasser."
Ich stieg die Poolleiter hinunter und kam ganz gut im Wasser an. Da ver-
suchte Betsy es. Aber- es war nun soweit! Sie war zu schwer für diese Lei-
ter geworden! Die Leiter gab unter ihrem Gewicht nach und Betsy fiel mit
einem grosse "PFLATSCH!" ins Becken!
"Nichts passiert", lächelte sie. "Ich bin gut gepolstert."
'Diese Frau spinnt', dachte ich, aber das sagte ich wohlweislich nicht. Statt-
dessen fragte ich: "Wie kommen wir nachher wieder rauf?"
"Karin kann das Becken mit Wasser füllen", meinte sie. "Das wird uns hi-
nauftragen."
"Da wird das Wasser ziemlich zu tragen haben."
"Ach, Roman", seufzte sie und legte ihre fleischigen Arme um mich. "Ich
wollte dich schon lange etwas fragen: Möchtest du mich heiraten?"
Ich schluckte dreimal leise, bevor ich mich zu einer Antwort durchringen
konnte. Ihre Millionen machten mir nach wie vor Angst, und mittlerweile
hatten ihr Appettit und ihr Gewicht dieselbe Wirkung auf mich. Zum ersten
Mal in meinem Leben war ich einer Frau begegnet, die mir eindeutig zu
dick war.
"Tut mir leid", sagte ich und gab ihr, trotz allem, ein Küsschen auf die
Stirne. "Ich bin nicht zum Ehemann geschaffen."
Die Befreiung aus dem Pool durch Karin Trotzer an jenem Abend ging
problemlos vonstatten. Etwa ein Jahr später erfuhr ich aus der Zeitung,
dass Betsy Towers an Herzverfettung gestorben sei. Karin erbte einen
Teil ihres Vermögens, doch das hielt nicht lange vor. Sie ist momentan
wieder auf Arbeitssuche. Also, liebe Leser, wenn Sie Verwendung hät-
ten für eine gute Köchin mit etwa 100kg Lebendgewicht und einer Körb-
chengrösse von etwa 95E- wenn nicht noch etwas mehr-, dann melden
Sie sich doch bei ihr. Aber schlagen Sie sich das Eine aus dem Kopf,
das wird sie erst tun, wenn sie verheiratet ist. Glauben Sie mir, ich habe
es auch schon vergebens versucht...
ENDE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen