Mit Haustieren ist das so eine Sache: Wenn es darum geht, sich welche anzuschaf-
fen, sollte gut überlegt sein, um welche es sich handeln soll. Ich zum Beispiel bin
ein totaler Katzenmensch. Ich wuchs mit einer Katze auf, obschon mein Vater da-
mals gerne einen Hund gehabt hätte. Dummerweise hatte ich als Kind Angst vor
Hunden, so dass wir uns in der Familie eben für eine Katze entschieden. Heute
mag ich Hunde genau so gerne wie Katzen, aber das Haustier, das mir am ehe-
sten zusagt, ist nach wie vor die Katze. Dadurch, dass ich für Kollegen Hunde
hüten konnte, konnte ich mich mit deren Verhaltensweisen vertrauter machen
und damit meine Angst abbauen. Das ist etwas, was ich allen Menschen mit
Angst vor Hunden nur empfehlen kann.
Käfigtiere wie Meersschweinchen, Hamster, Ratten, Mäuse oder Kaninchen sind
weniger mein Ding, auch Exoten wie Schlangen, Echsen oder Vogelspinnen
möchte ich nicht unbedingt als Haustiere halten. Zwar finde ich solche Tiere sehr
faszinierend, doch ihre Haltung gilt nicht unbedingt als einfach, und wir Men-
schen sind selber oft schon schwierig genug.
Ein Aquarium soll zwar beruhigend wirken, ich glaube aber kaum, dass ich mich
für ein Aquarium begeistern könnte. Eine Kollegin hatte in ihrem Aquarium zwei
Kampffische, und erst nach 14 Tagen stellte sich heraus, dass beide Männchen
waren. Als er davon hörte, war der Aquarienhändler sehr erstaunt, dass sie so
lange friedlich geblieben waren. Fische sind eben nich bloss Fische, ihr Sozial-
leben kann sehr komplex sein. Da sollte man sich schon ein bisschen auskennen.
Wenn es aber Tiere gibt, die ich auf gar keinen Fall als Haustiere halten möchte,
dann sind das Vögel.
Nicht etwa wegen des Lärms, den diese verursachen-, daran kann man sich irgend-
wie gewöhnen-, sondern, weil ein Vogel ein sehr komplexes und sensibles Wesen
ist, in dessen Haltung auf unheimlich viel geachtet werden muss. Ein kleiner Feh-
ler, und der Vogel kann für sein ganzes Leben geprägt sein und sogar einen
Knacks davontragen. Auch für Hunde gelten viele Regeln, doch im Vergleich
zu alldem, was bei Papageien zu beachten ist, ist ein Hund doch sehr einfach.
So ist mir der Fall eines Vogelhalters bekannt, der zuhause nur noch mit einer
Strickmütze rumlief, seit ihm sein Papageienweibchen ins Ohrläppchen gebissen
hatte. Oder besser gesagt: gezwackt oder gezwickt, denn Vögel haben keine
Zähne. Dieses Zwacken war noch nicht mal ein Aggressionszeichen, sondern
ein Zeichen der Zuneigung. Ich möchte nicht wissen, was bei einer Aggression
geschehen wäre. Gerade bei Papageien sollen Aggressionen gar nicht mal selten
sein. Nein, der einzige Vogel, mit dem ich mich wohl einigermassen arrangieren
kann, ist die Meise in meinen Kopf.
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