Dienstag, 14. April 2015

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 14.4.2015

"Ein geistreicher Mensch wäre oft recht in Verlegenheit ohne die Gesell-
schaft der Dummköpfe." (La Rochefoucauld)
boobseverboobs:

http://boobseverboobs.tumblr.com/
Was ist bloss los mit mir? Jedes Jahr wird am 1. April in allen möglichen
Medien das Volk verarscht. In den letzten Jahren habe ich zumeist die
Aprilscherze entdeckt, aber dieses Jahr... Dieses Jahr habe ich beim besten
Willen nicht herausgefunden, welche Nachricht der Aprilscherz war.
War in "20 Minuten" und "Blick am Abend" etwa gar kein Aprilscherz?
Diejenigen Nachrichten, die als Aprilscherz in Frage gekommen wären,
die fielen weg, weil sie bereits tags zuvor Thema waren. Darunter z.B.,
dass die Berner Bären- d.h. die Bären aus dem Berner Bärenpark- bis zum
Herbst nicht in Bern, sondern in Vallorbe im Kanton Jura wären, damit
der Bärenpark nun doch endilch auch für mobilitätseingeschränkte Be-
sucher attraktiv wird. Trivialer ausgesprochen: Der Bärenpark soll behin-
dertengerecht umgebaut werden. Dass die Berner ihre Bären weggeben
würden, das hörte man da auch zum ersten Mal. Eigentlich glaubt auch
der Rest der Schweiz zu wissen: Bern würde niemals seine Bären herge-
ben. Deswegen ist auch noch immer Alexander Tschäppätt Stadtpräsident
von Bern, der hat schliesslich auch etwas Bärenartiges an sich. Aber für
einen Aprilscherz kam die Nachricht einen Tag zu früh. War also keiner.
Ebenso wenig wie die Nachricht, die für einen Aprilscherz einige Tage"
zu spät kam, dass die Besucher während der Abwesenheit der Bären ins
Gehege und in die Bärenhöhle können, um mal zu fühlen, wie es ist,
Bär zu sein. Bislang ist dies allerdings nur eine Idee des Bärenparklei-
ters. (Gerüchten zufolge allerdings soll sich Alexander Tschäppätt dort
bereits häuslich eingerichtet haben. Okay, das war jetzt mein verspäte-
ter Aprilscherz? Hat's jemand geglaubt? Nein? Auch egal, der Erste
ist ja eh schon durch.)
Einen gelungenen Aprilscherz hingegen leistete sich die deutsche Ver-
sion der "BZ." Also nicht die "Berner Zeitung", sondern die "Badi-
sche Zeitung." Der Scherz betraf die Stadt Freiburg im Breisgau und
deren bekannte Wasserläufe, die "Bächle". Es heisst, dass, wer in
ein solches Bächle tritt, müsse eine Freiburgerin heiraten. Wenn
derjenige, der reintritt ein Labrador ist, wird das ziemlich seltsamen
Nachwuchs geben... Nein, Quatsch, natürlich betrifft das nur Men-
schen. Nun schrieb die "Badische Zeitung" also am 1. April, diese
Bächlein würden aus Sicherheitsgründen zugeschüttet. Das las sich
wahrscheinlich so real, dass viele Menschen aus Freiburg und Um-
gebung auf die Strasse gingen und protestierten, wahrscheinlich
all diejenigen, die sonst keine Frau finden würden. Da konnte
man nur noch sagen: "April, April."

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