Als ich dieses Jahr zum ersten Mal im See schwimmen
ging, bemerkte ich, dass gleich neben dem Blässhuhn-
nest, das ich vom Ufer aus entdeckt hatte, auch ein
Haubentauchernest ist. Dieses lässt sich aber nur
schwimmend betrachten, vom Ufer aus sieht man
es nicht.
Natürlich schwamm ich in gebührendem Abstand
daran vorbei, um die Vögel nicht zu stören. Dass
Blässhühner ihre Brut recht rabiat verteidigen
können, konnte ich vor einigen Tagen beobachten.
Das Blässhuhnweibchen war am Brüten, das
Männchen suchte Würmer. In der Nähe war auch
ein Stockentenpaar mit der Futtersuche beschäf-
tigt. Das Blässhuhnmännchen tauschte danach
den Platz mit dem Weibchen- ich hatte vorher
nicht gewusst, dass die sich beim Brüten ab-
wechseln- und das Blässhuhnweibchen vertrieb
die Stockenten. So gesehen ist es erstaunlich,
dass in solcher Nähe zum Blässhuhnnest die
Haubentaucher brüten können. Diese brüten noch,
das Blässhuhn hat das Nest inzwischen verlassen.
Zwar habe ich selber noch keine Jungen gesehen,
aber von Menschen gehört, die sie bereits erblickt
hätten.
Ein weiterer Wasservogel, der sich dieses Jahr aber
erstmals dort niederliess, ist eine Weisswangen-
gans. Das irritiert mich ein bisschen, da Weiss-
wangengänse eigentlich in der Schweiz gar nicht
heimisch sind. Sie sind nordische Vögel, die
zwischen Skandinavien und Sibirien ziehen und
deren südlichstes Vorkommen offiziell in Nord-
deutschland wäre. Wie ich inzwischen erfuhr,
soll ein ganzer Schwarm bei uns durchgezogen
sein, eine davon hat sich wohl entschlossen, zu
bleiben. Na dann, Weisswangengans: Willkommen
im Süden!
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