(Maria Szepes: "Die geheimen Lehren des Abendlandes")
Es ist wieder die Zeit, da die Natur sich in ihrer ganzen Pracht entfaltet. Leider
aber auch die Zeit, in der Menschen, die, so wie ich, in Gärtnereien arbeiten, dem
grössten Stress ausgesetzt sind. Aber es könnte sein, dass sich mir ein anderes Tor
auftut. Meine IV-Abklärung, in deren Rahmen ich in dieser Gärtnerei arbeite, ist
so gut wie abgeschlossen. Die IV-Gutachter beziffern meinen Einschränkung auf
30%. Wegen einer 40%-Klausel- ab dann besteht Anrecht auf IV- kann ich nicht
mit einer Rente rechnen. Da die Einschränkung aber da ist, dies auch spürbar und
für meine Vorgesetzten sichtbar ist, tendiert meine Sozialberaterin dazu, Rekurs
einzulegen, damit ich zumindest die Möglichkeit hätte, in einem sogenannten
Nischenarbeitsplatz, beispielsweise einer "Geschützten Werkstatt", zu arbeiten,
wo ich zwar genau so meine Arbeit habe, mit allen Rechten und Pflichten, aber
weniger der ganzen Hektik und dem Stress ausgesetzt wäre. Um an eine solche
Nischenstelle ranzukommen, müsste ich aber einen Teil IV beziehen können.
Und da ich meiner Einschränkung wegen in der Privatwirtschaft leider nur
geringe Chancen habe, zu bestehen, werden wir diesen Rekurs wohl einlegen.
Allerdings müssen wir dafür erst den schriftlichen Entscheid der IV abwarten,
denn bislang wurden wir nur mündlich, im Gespräch, informiert. Immerhin kann
ich in der Gärtnerei weiter arbeiten, bis sich etwas anderes findet. Auch wenn ich
dies sehr positiv finde, in letzter Zeit habe ich immer mehr bemerkt, wie gerne ich
die Natur wieder beobachten und geniessen möchte, ohne in sie eindringen zu
müssen, ohne, dass sie mir Stress bereitet. Aber diese Zeiten werden auch wieder
kommen, und bis es so weit ist, lerne ich bei der Arbeit in der Gärtnerei immerhin
noch eine Menge über die Natur dazu.
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