in Frutigen besuchen, kam aber nie dazu. Heute
klappte es nun endlich mal. Meine Eltern luden
mich als Geburtstagsgeschenk zu einem Besuch
dorthin ein. Bekannt ist das Tropenhaus nicht nur
seiner Tropenpflanzen wegen, sondern auch für
seine Störzucht. Von den dort gezüchteten Stören
wird das Fleisch im dortigen Restaurant angebo-
ten und- ebenso wie der Kaviar und Lederproduk-
te- im hauseigenen Laden verkauft.
Beim Eingang erhielten wir einen Kasten, der ir-
genwie mit Audio zu tun hatte. Mit diesem konn-
ten wir bei Stationen der Ausstellung die angege-
bene Nummer drücken, dann wurde uns etwas
mehr darüber erzählt. War ganz nett zum Auspro-
bieren, aber nicht unbedingt notwendig. Das Ge-
rät meines Vaters war auf Französisch eingestellt
und wir fanden nicht heraus, wie er dies ändern
könnte. Also machten wir uns ohne Audiokom-
mentar auf Entdeckungsreise.
Zunächst kamen wir durch eine Ausstellung zum
Thema Störe; aber auch die einheimischen Fische
und die Fischerei in der Schweiz wurden behan-
delt. Aus der Ausstellung raus, betraten wir den
Raum mit der Wasserreinigung und dem Aufzucht-
becken. Das gefiel mir weniger, da waren sehr vie-
le Fische auf engem Raum. Meine Verlobte mein-
te aber, als ich ihr davon erzählte (sie kam leider
nicht mit), das wäre wahrscheinlich bewusst so
gehalten, da die Jungfische noch im Schwarm
schwimmen, wo sie den Schutz der anderen hätten.
Die anderen Becken waren dann relativ gross, da
war genügend Platz vorhanden. Und das Schau-
aquarium hatte es uns besonders angetan. Darin
waren verschiedene Störe, darunter der Sibirische
Stör (derjenige, der dort verarbeitet wird), der At-
lantische Stör, sogar der Beluga-Stör. Eindrück-
liche Fische, auch wenn jene zwei Exemplare im
Berner Tierpark noch etwas grösser sind.
Meine Mutter war vor allem vom Sterlet oder Stierl
angetan, von dem sie meinte, dessen Haut würde
wohl besonders schönes Leder abgeben.
Ich selber war besonders vom kleinsten dortigen
Vertreter der Störe fasziniert, dessen besonderer
Form wegen: vom Löffelstör.
Aber nicht nur Störe, sondern auch Aeschen und
Flussbarsche waren zu sehen, letztere mit Exem-
plaren, wie ich sie in dieser Grösse noch gar nie
gesehen hatte.
Dann erst ging es in die Gewächshäuser, in die
"tropischen Gefilde". Da war ein Pfad zum The-
ma Kaffee, ein anderer zum Thema Bananen;
doch entdeckten wir auch Orchideen, Vanille,
Bromelien, Mimosen, Kumquat, Pfeffer und
andere tropische Gewächse. In Gehegen wer-
den Landschildkröten und Seidenhühner gehal-
ten. Besondere Freude hatte ich an den frei im
Haus herumlaufenden Zwergwachteln, die bis
ins Restaurant kamen und uns beim Mittages-
sen Gesellschaft leisteten. Zum Essen hatten
wir- wer hat's erraten?- Stör. Alles in allem,
ein gelungenes Geburtstagsgeschenk. Danke,
Mama und Papa.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen