Donnerstag, 1. November 2018

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 1.11.2018

Im November warten auf uns Schweizer wieder
mal Abstimmungen. Zwei davon werden in den
Medien hin- und hergetragen: die Selbstbestim-
mungsinitiative, kurz SBI, und die Hornkuh-
initiative, die erstaunlicherweise nie mit HKI ab-
gekürzt wird. Dabei geht es darum, dass unsere
Landwirte einen Zuschuss erhalten sollen, wenn
sie ihre Kühe und Ziegen nicht enthornen, son-
dern ihnen ihre Hörner lassen.

Der Gedanke geht, meiner Meinung nach, in die
richtige Richtung. Dennoch habe ich etwas Mühe
mit dieser Initiative. Aus meiner Sicht sollte das
Enthornen gänzlich untersagt werden. Der Bun-
desrat empfiehlt- was mich etwas überrascht- ein
Nein zu dieser Vorlage in die Urne zu legen, mit
Begründungen, die ich für neben der Sache vor-
bei argumentiert finde. Landwirte würden wieder
vermehrt Anbindeställe einsetzen, die Verletzungs-
gefahr wäre bei Rindern mit Hörnern grösser...
Letzteres ist sicher richtig, ersteres können wir
noch gar nicht wissen und wäre heute kein Thema,
wenn wir damals, bei der Revision des Tierschutz-
gesetzes, Anbindeställe verboten hätten. Wir haben
zwar das strengste Tierschutzgesetz Europas, den-
noch haben wir von den ursprünglichen Ideen nur
eine Lightversion erhalten, weil gerade die Bauern
sich gegen diverse geplante Neuauflagen erfolg-
reich gewehrt hatten. Und auch hier, bei der Horn-
kuhinitiative, zeigt sich mal wieder ganz offen, dass
in unserem Parlament extrem viele Bauern sitzen.
Und doch tendiere ich dazu, ein Ja in die Urne zu
werfen, denn wie gesagt: Der Ansatz ist der richti-
ge, und wer weiss, ob nicht nach diesem ersten
Schritt irgendwann doch noch das einzig Richtige
auf uns zukommen wird... Hoffnung stirbt zuletzt.

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