Diese Woche konnte ich an einer Zooführung zum
Thema Gifttiere teilnehmen. Der Pfleger, der uns
führte, galt als Spezialist für dieses Gebiet, hatte
er doch lange als Vivariumspfleger mit giftigen
Tieren gearbeitet und hielt auch privat Vogelspin-
nen.
Zunächst aber begrüsste er uns und begann sogleich,
Paracelsus zu zitieren: "Alles ist giftig, nichts ist
ohne Gift; allein die Menge macht aus, ob ein
Gift giftig wirkt oder nicht". So oder so ähnlich
hatte sich der berühmte Mediziner mal geäussert,
ein Zitat, das Krankenpfleger, Medizinstudenten,
Laboranten, Chemiker, selbst Gärtner in ihrer Aus-
bildung eingetrichtert bekommen. Dann ging es
los mit den Giftschlangen, gefolgt von den Kugel-
fischen und den Colorado-Kröten. Deren haluzino-
gen wirkendes Hautgift hätte er, so erzählte uns
der Pfleger, während seiner schamanisch angehauch-
ten Jugendphase einmal ausprobierte, er würde drin-
gend davon abraten. Auch die Pfeilgiftfrösche wur-
den behandelt, natürlich blieb dabei nicht unerwähnt,
dass diese ihr Gift durch die Nahrung aufnehmen.
Zum Schluss wollte er noch zeigen, wie man vorgeht,
wenn eine Vogelspinne aus dem Terrarium geholt
werden soll. Dazu holte er sich ein Werkzeug, mit
dem er die Spinne erstmal berührte, um ihr anzuzei-
gen, dass er da sei und etwas tun wolle. Die Spinne
aber wollte nicht, sie richtete sich auf und zeigte an,
dass er sie in Ruhe lassen solle, was er dann auch tat.
Es war eine sehr interessante Führung, so interessant,
dass sie sogar ganze drei Viertelstunden länger dauerte
als eigentlich geplant war. Und alle, die daran teilge-
nommen hatten, hatten ziemlich sicher noch was dazu-
gelernt.
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