Sonntag, 6. Januar 2019
Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 6.1.2019
(Bild von Redblacktac)
"O diese lächerliche Lustigkeit!"
(Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Lyriker und Aphori-
stiker)
Auf YouTube fand ich nicht nur Nummern von Komi-
kern und Parodisten, sondern auch Interviews mit den
Künstlern, in deren Verlauf manchmal auch ganz lusti-
ge Sätze fielen. So wurde beispielsweise Helge Schnei-
der von Markus Lanz gefragt, da er- der Helge, nicht
der Lanz- fünf Kinder hat: "Wie kam es dazu?"
Und Helge antwortete wahrheitsgemäss: "Durch Ge-
schlechtsverkehr." Solche Antworten sind die beste
Methode, auf dumme Fragen zu reagieren. Das hatte
Klaus "Ich versteh' die Frage nicht" Kinski nie begrif-
fen. Kinski ist übrigens von den Toten auferstanden,
durch Max Giermann, der ihn auf der Bühne und im
Fernsehen parodiert. Das erste Mal, dass ich eine Num-
mer von Max Giermann sah, das war seine Imitation
von Karl "Gibt's hier nix zu saufen?" Dall. Ich dachte
wirklich erst, das wäre der echte Dall gewesen!
Zu den grossartigsten Parodisten gehörte für mich immer
auch Peter Alexander, den ich als Parodisten sogar mehr
bewunderte als für seinen Gesang. Peter der Grosse konn-
te sprechend und singend parodieren, und das gelingt nicht
jedem. Was mich zu der Frage führt, die ich gerne mal an
einen Parodisten gestellt haben möchte: Was ist eigentlich
schwieriger, sprechend oder singend zu parodieren? Ich
persönlich, der ich auch hin und wieder beides versuche,
finde Gesangsparodien einfacher, wahrscheinlich deshalb,
weil beim Singen die Stimme sowieso mehr moduliert wird,
wodurch der Klang der zu imitierenden Stimme einfacher
zu treffen ist. Es würde mich aber echt mal interessieren, ob
das den Profis auch so geht. Wieso werden solche Fragen in
Talkrunden nie gestellt?
An Weihnachten brachte ich ein paar kurze Parodien an, u.a.
Heinz Rühmann, obschon ich zugeben muss, dass ich
dessen Stimme nicht drauf habe. Statt
"Ich brech' die Herzen der stolzesten Frau'n,
weil ich so stürmisch und so leidenschaftlich bin.
Ich brauch' nur einer in die Augen zu schau'n,
und schon ist se hin"
heisst es bei meiner Version:
"Ich brech die Haxen der zähesten Sau,
weil ich der Metzgermeister Pfeifenmeier bin.
Ich brauch sie nur mit dem Messer verhau'n,
und schon ist se hin."
Ich kam allerdings nur bis zu "Metzgermeister Pfeifen-
meier", da fand meiner Partnerin ihre Mutter den Text
schon eklig. Da hab' ich dann wohlweislich auf meine
Version von "Ein Schiff wird kommen" verzichtet.
Parodien sind nun mal nicht jedermanns Sache. Aber
dennoch hatte wir, um es mit Rudi Carrell zu sagen:
"Wieder mal tolle Weihnachten, mit tollen Ueberraschun-
gen und tollen Leuten." Und der grosse Peter Alexander
hätte gemeint: "Danke schön, es war bezaubernd."
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen