"Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben."
(Torsten Sträter, dt. Komiker)
Und schon wieder muss ich über die Konservativen
wettern. Und schon wieder geht es um die kommen-
den Abstimmungen. Diesmal um das Sozialversiche-
rungsgesetz. Da will der Kanton Bern, dass die SKOS-
Richtlinien, an die sich alle Sozialdienste halten müs-
sen, für Bern nicht mehr gelten sollen, damit diejeni-
gen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, noch weni-
ger erhalten.
Was mich dabei aber wirklich stinkig macht, ist die
Tatsache, dass im Abstimmungskampf mit Lügen
gearbeitet wird! Wer im Niedriglohnsektor arbeite,
stehe oft schlechter da, als wer Sozialhilfe beziehe,
behaupten die Konservativen, die das durchsetzen
wollen. Ich habe beides bereits erlebt, und ich ver-
sichere hiermit meinen Lesern: Das ist völliger Blöd-
sinn! Immer, wenn ich arbeiten konnte, selbst wenn
es nur Teilzeit war, hatte ich mehr, als zu Zeiten, da
ich aufs Amt musste! Die Sozialhilfe, die ja nicht
ohne Grund "Existenzminimum" genannt wird, darf
nicht noch weniger werden! Ich kenne Personen, die
sich fast ausschliesslich von Teigwaren ernähren
können und ihre Gesundheit zunichte geht, weil sie
sich nichts anderes leisten können! Erzählt das mal
all den gutverdienenden Aerzten, deren Empfehlungen
für Sozialhilfeempfänger gar nicht umsetzbar, da zu
teuer sind! Erzählt das den Politikern, die keine Ahnung
haben, wie es ist am anderen Ende des sozialen Spektrums!
Erzählt all denen, die glauben, wer aufs Amt geht, wäre eh
ein Schmarotzer, dass dies nicht stimmt, dass jeder und
jede Einzelne baldmöglichst dort wieder wegmöchte und
wieder auf eigenen Füssen stehen!
Und was auch wichtig ist: Die SKOS-Richtlinien gelten
gesamtschweizerisch, da kann nicht plötzlich ein Kanton
eine Extrawurst haben!
Da kommt- um es mal mit Charles Bukowski zu sagen-
doch sogar den Göttern das grosse Kotzen!
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