Dienstag, 30. April 2019

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 30.4.2019

"Ohne Tiere wäre das Leben ziemlich beschissen."
(Bernd Schildger, Direktor des Tierparks Bern)

Am Samstag fuhr meine Partnerin zu ihren Eltern, um
Geld abzuholen, mit dem sie uns halfen, unsere Tierarzt-
rechnung zu bezahlen. Da ihre Eltern in Deutschland
sind, war die Währung in Euro. Gestern war es meine
Aufgabe, die Euros wechseln und die Rechnung beglei-
chen zu gehen.
Bei der Bank fragte ich am Schalter um Hilfe beim Wech-
seln, denn leider sind unsere Banken ja so blöd oder so
faul geworden, dass man das nur noch am Automaten
machen kann, und da bin ich nach wie vor überfordert
damit.
"Das geht leider nicht mehr", meinte die Frau am Schalter.
"Ich bräuchte nur Hilfe, um am Automaten zu wechseln",
versuchte ich, nochmal zu erklären, da es mir schien, als
ob sie meinte, ich wolle bei ihr am Schalter wechseln.
"Und genau das", erklärte sie, "geht leider nicht. Diese
Funktion ist vorläufig ausser Betrieb. Was Sie tun können,
ist die Euros enzahlen und dann von Ihrem Konto als
Franken wieder abheben."
Nun waren es ja nicht meine Euros, und ausserdem hätte
ich am Schalter nicht den ganzen Wechselbetrag abheben
können, da erstens nur Scheine und diese zweitens nur ab
einer gewissen Höhe am Bancomaten erhältlich sind. Ich
brauchte also eine andere Möglichkeit. Da riet mir die Frau
zu Post oder Bahnschalter. Ich entschied mich für den Geld-
wechselschalter der Bahn, von dem ich erst dadurch erfuhr,
dass der überhaupt noch existiert. Zu einer anderen Bank
wollte ich nicht, da ich dort noch drauf gezahlt hätte, wenn
ich nicht Kunde bei ihnen bin, spich: kein Konto dort habe.
Aber bei der Bahn, da war es, wie es eigentlich bei der
Bank sein sollte: freundliche Bedienung und korrekter
Wechsel und keine weiteren, kuriosen Bedingungen. Punkt.

Nun konnte ich mich auf den Weg zum Tierarzt machen.
Dort angekommen, legte ich die Rechnung und das Geld
auf den Tisch und erhielt im Gegenzug die von uns als
Pfand dortgelassenen Impfausweise unserer Katzen.

Nun wird der nächste Schritt in Bezug auf Katzen und
Tierarzt sein, dass wir etwas ausmachen müssen wegen
der Kastration. Dies werden wir aber erst in Angriff
nehmen, wenn meine Partnerin selber aus dem Kran-
kenhaus zurück ist, die hat nämlich in Kürze auch noch
eine Operation vor sich, da mit ihrem Bypass etwas
nicht so funktioniert, wie es sollte. Kastrieren lassen
wir die Katzen dann einzeln, da ich im Mai wieder zu
arbeiten beginne und sie schlecht beide Katzen gleich-
zeitig transportieren kann. Die Kleine kommt zuerst,
da diese, wenn sie rollig ist, anstrengender ist als die
Grosse- die Kleine markiert nämlich, die Grosse macht
da keinerlei Probleme. Und wenn sie dann beide kastriert
sind, dann können wir es auch wagen, sie rauszulassen.
Im Moment hängt am Balkon noch ein Katzennetz, so
dass sie wenigstens- bislang allerdings nur in unserem
Beisein- auf den Balkon können. Die Kleine ist da sehr
viel mutiger, die geht auch immer wieder zum Kanin-
chengehege, die Grosse traut sich noch nicht so recht
raus. Gestern war sie auch kurz mal auf dem Balkon,
dann ging sie aber wieder rein. Bei der Kleinen hinge-
gen, da müssen wir schon ein bisschen ein Auge auf sie
haben, sonst klettert oder hüpft die uns in die frisch an-
gesäten Blumenkisten. In einer davon hat meine Partnerin
sogar Katzengras gesät; das wird interessant, wenn das
mal gewachsen ist. Sie sind echt süss, die beiden Maunzis.

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