Mittwoch, 3. Juli 2019

Aufzeichnungen eines Aussenseiters, 3.7.2019

"Ich bin immer wieder fasziniert, wenn Kinder staunend
vor einem Dachs stehen und sich erkundigen, was das
für ein Tier sei. Manchmal halten sie auch ein Frettchen
für ein Nagetier."
(John-David Bauder: "Der Waschbär schläft hinter dem
Ofen")
Ähnliches Foto
Den Worten des Gründers und Leiters von Johns kleiner
Farm, einem kleinen Zoo im bernischen Kallnach, kann
ich nur zustimmen. Das Wissen um unsere tierischen und
pflanzlichen Mitbewohner, um die Natur, ist vielen Men-
schen in dieser auf Modernität und Technik setzenden
Welt abhanden gekommen. Aber es kann Abhilfe geschaf-
fen werden. Bauder bietet in seinem Zoo auch Führungen
an, da kann durchaus mal ein Dachs aus nächster Nähe
betrachtet werden, während der Chef oder einer seiner
Mitarbeiter Informationen dazu liefert.
Die meisten Zoos heutzutage bieten Führungen an, längst
nicht mehr nur für Schulen, sondern durchaus auch für Er-
wachsene. Ob der Tierpark Bern, der Zoo Zürich oder der
Zoo Basel, sie alle sehen es als eine ihrer Aufgaben an,
die Menschen wieder über die Tierwelt zu informieren.
Zoopädagogik nennt sich dies, und initiiert wurde es von
Bernhard Grzimek und Heini Hediger. Letzterer brachte
das von Grzimek entwickelte Konzept in die Schweiz und
heute ist die Zoopädagogik ein wichtiger Teil eines Zoo-
betriebs und dies sogar weltweit. Selbst für solch tierbe-
geisterte und interessierte Leute wie mich gibt es immer
wieder neue interessante Fakten zu entdecken. Wer weiss
heutzutage schon noch den Unterschied zwischen Boas
und Pythons oder dass Klapperschlangen nicht eierlegend,
sondern lebendgebärend sind? Und beim Wissen über ein-
heimische Tiere sieht es manchmal noch düsterer aus. Je-
des Kind kennt Giraffen und Elefanten, aber wie steht es
um Gartenschläfer und Iltisse? Da kann man der Zoopä-
dagogik nur viel Erfolg bei ihren Anstrengungen wün-
schen. Es gibt noch viel zu tun...

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