"All jene, meist unbekannten, geheimnisvollen Geschöpfe,
denen wir im Zoo und in der freien Natur begegnen, haben
nur dann eine Zukunft, wenn wir lernen, friedlich mit unse-
rer Umwelt zu leben, die Lebenswünsche anderer zu respek-
tieren und die Welt, die wir zu kennen glauben, zu schützen."
(John-David Bauder: "Der Waschbär schläft hinter dem Ofen")
Zu dem Ort, an dem ich zur Zeit arbeite, gehört auch- etwas
abseits- eine sogenannte Artenvielfaltwiese oder Artenschutz-
wiese, also eine Wildwiese. Ein Arbeitskollege und ich erhiel-
ten den Auftrag, diese auf Vordermann zu bringen, denn was
dort wuchs, waren vorwiegend Disteln und Brennesseln, und
zwar meterhohe. Einen Teil liessen wir mit den hohen Disteln
und Brennesseln stehen, um Distelfalter oder Distelfinken an-
zulocken, den anderen Teil schnitten wir zurück. Leider er-
wischte mein Arbeitskollege, als er mit dem Fadenmäher dort
arbeitete, auch ein von mir inmitten der Wiese gepflanztes
kleines Nussbäumchen. Das war zwar schade, aber nicht wirk-
lich tragisch. Wir liessen den Stumpf stehen, in der Hoffnung,
dass sich dort irgendwelche Käfer ansiedeln werden. Schade
war es nur um die Arbeit, die ich mir mit dem Giessen gemacht
hatte... Aber na ja. Einige Insektenarten hatte ich beim Arbeiten
dort bereits entdeckt: Schwarze Wegameisen und- was mich freu-
te- Rote Waldameisen. Ausserdem einen Weberknecht und einen
Kohlweissling. "Leider auch nur etwas Normales", meinte mein
Chef, der auf seltene Arten hofft. Aber erstens kann man sich auch
am Normalen, Alltäglichen erfreuen, und zweitens: Was noch nicht
ist, das kann noch werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen