(Rolf Miller, dt. Komiker)
Als ich dort, wo ich zur Zeit arbeite, anfing, arbeitete
ich mit einem jungen Mann zusammen- inzwischen
arbeitet er leider nicht mehr dort-, der, so wie ich auch,
Comedy liebte. Er träumte sogar davon, selber Komiker
zu werden, schliesslich würden seine Kollegen ihm alle
sagen, wie witzig er wäre und dass er auf die Bühne soll-
te. "Das ist schwieriger, als man es sich vorstellt", sagte
ich zu ihm, zumal die Witze, die ich bis dahin von ihm
gehört hatte, nicht nur alt, sondern auch noch schlecht
waren. Es gehört einiges mehr dazu, als bloss Witze zu
erzählen, wenn man Comedy machen will, da braucht es
eine Menge Talent und Kreativität. Ohne dies hätten es
weder Rüdiger Hofmann noch Olaf Schubert noch Johann
König noch Faisal Kawusi oder Luke Mockridge geschafft.
Johann König ist ein gutes Beispiel, der ist im Privatleben,
das hat er selber in einem Interview so geschildert, ein sehr
ernster Mensch, der selten lacht, aber öfters schmunzelt.
Dick Browne, der Erfinder von "Hägar dem Schrecklichen",
sagte mal, Schmunzeln wäre ihm lieber als lautes Loslachen,
denn Schmunzeln zeige, das nachgedacht werde. Nun braucht
es für die Comedybühne aber nicht bloss Schmunzler, es
braucht Lacher, richtige Brüller. Johann König, Olaf Schubert,
Piet Klocke, Rolf Miller, das sind allesamt Komiker, bei de-
ren Pointen nur geschmunzelt würde, wenn man sie bloss le-
sen täte. Aber sie alle- König, Klocke, Miller, Schubert- ha-
ben ihren eigenen, unnachahmlichen Stil entwickelt, der in
grossem Masse zum Lacherfolg beiträgt. Auch dies muss ge-
konnt sein, ist alles andere als einfach. Einfach Witze erzählen,
das könnte beinahe jeder, aber Witze so zu erzählen, dass sie
auch auf einer Bühne hinhauen- das ist grosses Entertainment.
Dazu müsste man, wie Peter Ustinov mal sagte, "ernsthaft mit
seinem Humor umgehen." Und mal im Ernst- wer kann das
schon, hahaha?
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