DC bringt mit "Das Jahr des Schurken" (im Original:
"Year of the Villain") mal wieder einen Event an den
Start, der sich über mehrere Serien erstreckt und- wie
es der Titel schon andeutet- den Hauptfokus auf die
Schurkenfiguren legt. Leider ist der Genuss des Events
von einem gewissen Vorwissen abhängig: Supermans
Erzfeind Lex Luthor will das Universum untergehen
und nach seiner Vorstellung neu erstehen lassen (wa-
rum weiss nur er selber), zu diesem Zweck wurde er
in ein fast gottgleiches Wesen verwandelt, das "Apex
Lex" genannt wird. Als solches beschenkt er nun an-
dere Schurken mit neuen Fähigkeiten und Ideen, die
es ihnen ermöglichen sollen, ihre Gegner endlich zu
besiegen. Was als interessanter Ansatzpunkt gelten
könnte, ist leider nichts Neues, zu sehr erinnert es
an die ebenfalls von DC stammende "Underworld
Unleashed"-Storyline, vermischt mit etwas aus Mar-
vels "Racheakte"-Storyline (falls die heute überhaupt
noch jemand kennt). Ob "Year of the Villain" mit die-
sen Klassikern mithalten kann, bleibt nach dem ersten
Sonderband noch dahingestellt. Die Geschichten
hierin befassen sich mit den Erzschurken Joker,
Black Mask, Sinestro und Riddler, wobei in letzterer
Geschichte auch King Tut eine wichtige Rolle ein-
nimmt. Obschon Kritiken über die Joker-Story loben-
de Worte fanden, selbst für langjährige DC-und Bat-
man-Leser ist sie doch zu krude und macht irgendwie
nicht wirklich Sinn. John Carpenter, der als Autor fun-
gierte, hätte bei seiner eigentlichen Berufung bleiben
sollen, der Regie von Horrorfilmen, da ist er klasse,
aber als Comicautor...? Sehr viel interessanter die
zweite Geschichte, die uns endlich mal einen Ein-
blick in die Psyche von Roman Sionis alias Black
Mask gewährt. Die Sinestro-Geschichte verfolgt einen
sehr philosophischen Ansatz, auch sehr lesenswert,
während die Riddler-Geschichte ganz nett ist, aber
halt nur eine Riddler-Geschichte. Alles in allem kann
man sagen, die Hälfte des Bandes überzeugt, die an-
dere Hälfte... na ja, gerade aus Joker und Riddler hätte
man sicherlich mehr herausholen und anständige Sto-
ries machen können. Am 2. Juni soll bereits der 2.
Sonderband erscheinen, man darf gespannt sein, ob
die Qualität noch gehoben werden kann...
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